Ein neues Polyphthalamid (PPA) von BASF kann die Elektrokorrosion von Metallkontakten in Elektronikteilen für die Elektromobilität verringern. Der Automobilzulieferer Kostal erprobt das PPA z. B. in Steckverbindern für Hochstrommodule.
BASF ergänzt ihr Polyphthalamid (PPA)-Portfolio um „Ultramid Advanced N3U42G6“, ein nicht-halogeniert flammgeschütztes Polyamid 9T. Das PPA erhöht die Sicherheit und Haltbarkeit von Hochvolt (HV)-Steckverbindern in z. B. Wechselrichtern, DC-DC-Wandlern sowie Batterien von Elektroautos. Die neue PPA-Type weist eine hohe Festigkeit und Steifigkeit über einen weiten Temperaturbereich auf. Unter anderem lässt sich damit die Robustheit und Zuverlässigkeit von dünnwandigen HV-Steckverbindern steigern. Das Material entspricht damit den steigenden Anforderungen der Automobilindustrie an halogenfreie E&E-Bauteile, die unter warmen und feuchten Bedingungen eingesetzt werden. „Ultramid Advanced N3U42G6“ ist in ungefärbt mit UL-zertifizierten Masterbatches erhältlich, aber auch als eingefärbte Variante mit hoher Farbstabilität, einfacher Verarbeitung und optimierter Farbbeständigkeit nach Wärmealterung.
Als eines der ersten E&E-Unternehmen setzt der Automobilzulieferer Kostal Kontakt Systeme das neue „Ultramid Advanced N“ ab sofort in mehreren Bauteilen in seinem Hochvolt-Steckverbinder „KS22 Class 4“ für Hochstrommodule ein.
Der HV-Steckverbinder, der kleinste seiner Leistungsklasse, profitiert in mehrfacher Hinsicht vom BASF-PPA: Es ermöglicht Miniaturisierung und spart Bauraum, da es auch bei dünnen Wandstärken eine gute Fließfähigkeit zeigt. Das PPA verleiht dem Steckverbinder eine sehr hohe elektrische Isolierung, die aliphatische Polyamide schlägt, besonders bei erhöhten Temperaturen. Darüber hinaus verfügt es über eine hohe Bruchdehnung, so dass es bei der Montage der verschiedenen Komponenten nicht zu Weißbruch kommt.
Die Vorteile von Ultramid Advanced N3U42G6 auf einen Blick:
Aufgrund seiner geringen Feuchtigkeitsaufnahme und der hohen Wärmeformbeständigkeit von 265°C eignet sich das neue BASF-PPA besonders für Steckverbinder, bei denen die Surface Mount Technology (SMT) zur Herstellung genutzt wird.
Das Polyphthalamid-Portfolio der BASF basiert auf den sechs Polymeren: Ultramid Advanced N (PA9T), Ultramid Advanced T1000 (PA6T/6I), Ultramid Advanced T2000 (PA6T/66), Ultramid T KR (PA6T/6), Ultramid T6000 (PA66/6T) und Ultramid T7000 (PA/PPA). Damit kann die nächste Generation leichter und leistungsfähiger Kunststoffbauteile in vielen unterschiedlichen Branchen entwickelt werden - von der Automobil- und E&E-Industrie bis zu den Bereichen Maschinenbau und Konsumgüter. Das PPA-Sortiment steht weltweit zur Verfügung und wird durch das BASF-Simulationstool „Ultrasim“ und umfassende Erfahrungen in der Anwendungsentwicklung ergänzt. Das Portfolio mit mehr als 50 Compounds umfasst Typen für die Verarbeitung im Spritzguss und in der Extrusion sowie Produkte mit oder ohne Flammschutz. Sie sind in verschiedenen Farben – von farblos bis zu laserbeschriftbarem Schwarz – erhältlich, mit Kurzglas- oder Mineralfasern verstärkt und mit verschiedenen Wärmestabilisatoren ausgerüstet.