Neue Partnerschaft, neue Akquisition

Sensirion setzt strategischen Expansionskurs fort

17. Juni 2025, 16:52 Uhr | Nicole Wörner
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Mit einer neuen Partnerschaft im Bereich KI-gestützter Sensornutzung und der Übernahme eines Anbieters für bildgestützte Methanüberwachung baut der schweizerische Sensorhersteller Sensirion sowohl seine technologische Basis als auch seine Präsenz in zukunftsträchtigen Märkten aus.

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Mit dem Ziel, Sensorik als Basis für die KI-gestützte Automatisierung zu etablieren, bringt Sensirion gemeinsam mit Sintropy.ai: und dem italienischen Distributor Repcom seine Sensorlösungen in ein Projekt ein, das sich ganz auf Datenqualität für automatisierte Systeme konzentriert. Sintropy.ai, ein Start up aus Mailand, das aus der Forschungs- und Entwicklungskompetenz des Centri Medici Santagostino in Mailand hervorgegangen ist, entwickelt Plattformen, die mithilfe hochwertiger Echtzeitdaten Automatisierung und Künstliche Intelligenz sinnvoll zusammenführen.

Bei der Wahl des Projektpartners war für Sintropy.ai eigenen Angaben zufolge vor allem die Präzision und Zuverlässigkeit der Sensirion-Komponenten ausschlaggebend. Verwendet werden unter anderem die Modelle SCD41 (für CO₂), SEN55 (für Partikel-, VOC-, NOx- und Feuchtemessung) sowie der energiesparende SHT4x. Zwei Produkte sind aus der Zusammenarbeit bereits entstanden und zeigen auf, wohin die Reise geht:

  • Der IR Blaster kombiniert Umgebungssensorik mit Infrarotsteuerung. Er misst Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO₂, überträgt die Daten und regelt automatisch Lüftungssysteme – ohne Umbauten.
  • Der Quark Tag bringt die Sensortechnik in ein tragbares BLE-Gerät mit extrem niedrigem Stromverbrauch. Es eignet sich für langfristige, mobile Messungen – etwa in Gebäuden oder für den Einsatz unterwegs.

Beide Entwicklungen zeigen: Sensorik ist nicht mehr nur Datensammler, sondern ein zentraler Baustein intelligenter Systeme.

Übernahme von Kuva Systems: Methanemissionen im Blick

Während die Kooperation mit Sintropy.ai eher auf die Automatisierung in Gebäuden und kleineren Infrastrukturen zielt, verfolgt Sensirion mit der Übernahme von Kuva Systems einen industriellen Fokus. Das Unternehmen aus Cambridge, USA, hat sich auf bildgestützte Methanüberwachung spezialisiert – vor allem für die Öl- und Gasbranche.

Herzstück der Kuva-Technologie ist eine proprietäre, kostengünstige Infrarotkamera, die Methanemissionen minutengenau sichtbar macht und ihre Ausbreitung quantifiziert. Damit lassen sich Leckagen schneller lokalisieren und beheben, gleichzeitig werden Fehlalarme reduziert. Die Lösung unterstützt automatisierte Workflows und hilft Betreibern, Emissionen zu senken und regulatorische Vorgaben einzuhalten.

Durch die Integration in Sensirion Connected Solutions entsteht ein umfassendes Angebot für die kontinuierliche Emissionsüberwachung. In Kombination mit bestehenden Produkten wie Nubo Sphere (Zaunlinienüberwachung) und Nubo Sentry (Nahbereichserfassung) bietet Sensirion nun eine skalierbare Komplettlösung für industrielle Kunden – vom Überblick über das Gelände bis zur Detailanalyse einzelner Quellen.

Ausblick: Sensoren als zentrale Schnittstelle zur Umwelt

Die beiden Projekte zeigen, wie breit Sensirion inzwischen aufgestellt ist. Ob in der smarten Gebäudetechnik oder bei industriellen Emissionsmessungen – Sensoren sind zunehmend die Schnittstelle zwischen physischer Welt und digitaler Intelligenz. Mit gezielten Partnerschaften und durchdachten Übernahmen will Sensirion seine Rolle als Systemanbieter ausbauen und ein Stück näher heranrücken an die Vision eines ganzheitlichen, vernetzten Sensorökosystems.


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