Der Schlüssel für Assistenzfunktionen liegt in der zuverlässigen Umfelderkennung, wie der Erkennung anderer aktiver und passiver Verkehrsteilnehmer und der zum Teil sehr komplexen Umgebung in Städten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die in den Forschungsfahrzeugen eingesetzte Umfeldsensorik: Vier Nahbereichsradare an den Fahrzeugecken, ein nach vorne schauender Fernbereichsradar sowie eine Stereokamera erfassen und erkennen das Umfeld vor, neben und hinter dem Fahrzeug und sorgen so für eine Rundumsicht:
Der Engstellenassistent unterstützt den Fahrer beim Durchfahren von Engstellen, bei der Vorbeifahrt an Fahrzeugkolonnen in Nachbarfahrstreifen, an stehenden Hindernissen oder parkenden Fahrzeugen. Dieses geschieht durch Lenkeingriffe ähnlich denen eines Spurhalteassistenten. Ist die Durchfahrbreite für das eigene Fahrzeug zu gering, wird der Fahrer frühzeitig durch ein akustisches Signal und durch Hinweise im Kombiinstrument gewarnt oder bei mangelnder Reaktion sogar durch eine automatische Sicherheitsbremsung unterstützt.
Der Gegenverkehrsassistent bewertet, ob sich beim Passieren einer Engstelle gefährliche Situationen mit dem Gegenverkehr ergeben können. Falls das Passieren der Engstelle kritisch bewertet oder gar unmöglich ist, wird der Fahrer gewarnt, dass ein Anhalten notwendig ist.
Der Spurwechselassistent mit Rundumsicht entlastet den Fahrer auf innerstädtischen Straßen mit mehreren Fahrstreifen. Das System ermittelt die Position des eigenen Fahrzeugs im Fahrstreifen und überwacht mit Hilfe der Umfeldsensoren den Raum um das Fahrzeug herum – auch nach hinten. Durch diese Informationen kann der Assistent feststellen, ob ein gefahrloser Spurwechsel möglich ist und diesen auf Wunsch des Fahrers assistiert durchführen. Das Ziel der Funktion ist es, das Fahrzeug harmonisch und sicher auf den Nachbarfahrstreifen zu führen. Die Lenk- und Längsführungsassistenz kann der Fahrer dabei jederzeit durch Lenken oder Bremsen überstimmen und abbrechen.
Eine umgebungsabhängige Geschwindigkeitsempfehlung soll das Fahren im gesamten Stadtverkehr sicherer und effizienter gestalten. Über haptische Rückmeldungen am aktiven Gaspedal von Continental, dem Accelerator Force Feedback Pedal (AFFP), erhält der Fahrer bei Bedarf direkt am Fuß eine Empfehlung, seine Geschwindigkeit zu reduzieren. Dadurch können Fahrer kontinuierlich unterstützt werden und somit ihr Fahrverhalten vorausschauender planen, kritische Situationen früher erkennen und entspannter am Ziel ankommen.
Mit den Echtzeitdaten der Stadt Düsseldorf wurde zudem für einen kooperativen Kreuzungsassistenten der elektronische Horizont im Fahrzeug beispielsweise um Informationen über Schaltzeiten von Ampelanlagen erweitert. Mit diesem erweiterten eHorizon von Continental lässt sich unter anderem vorausberechnen, in welchem Geschwindigkeitsbereich das Fahrzeug die grüne Welle erreicht. Je nach Assistenzkonzept des Fahrzeugherstellers, kann dem Fahrer diese Information beispielsweise als spürbarer Impuls am AFFP übermittelt werden oder der Assistent greift direkt in die Längsregelung ein. Auch ein Start-Stopp Betrieb kann dank der Vernetzung energetisch und komfortorientiert weiter optimiert werden.