Audi bringt sich beim UR:BAN-Projekt vor allem mit Systemen ein, die den Fahrer beim Bremsen und Lenken in kritischen Situationen des Stadtverkehrs unterstützen. Dafür wird unter anderem eine zuverlässige Umfelderfassung gebraucht. Im Bereich kognitive Assistenz zum Beispiel geht es unter anderem um das lückenlose Erfassen des Umfelds in einer 360-Grad-Rundumsicht. Je besser Fahrer und Auto ihr Umfeld wahrnehmen, desto eher lassen sich Kollisionen vermeiden, etwa durch Lenkeingriffe und Bremsen. Besonders wichtig dabei ist ein robust ausgelegtes System, das Fehlauslösungen sicher vermeidet.
Audi arbeitete mit drei Autos im Testbetrieb. Einer der Versuchsträger ist ein Audi A7 Sportback, der mit seriennahen Sensoren ausgerüstet ist: Neben einem Laserscanner und einer Videokamera im Frontbereich hat er ein Doppelradar vorne, ein Heck- und ein Seitenradarsystem. In diesem Technikträger kommen Regelungs- und Steuerungskomponenten zum Einsatz, mit denen auch die drei Audi RS7 piloted driving concept 2014 und 2015 fahrerlose Rekorde auf den Rennstrecken von Hockenheim, Oschersleben, Ascari und Sonoma eingefahren haben.
Darüber hinaus leitet Audi im Verbundprojekt auch das Teilprojekt „Wirkfeld, Effizienz und Recht“, das sich vor allem mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der in UR:BAN entwickelten Fahrerassistenzsysteme befasst. So sind etwa noch einige Fragen in Bezug auf die Zulassungsfähigkeit von automatischen Notlenksystemen zu klären. Im Themengebiet „Mensch im Verkehr“ geht es für Audi darum, die vielfältigen Interaktionen zwischen Auto und Umgebung in einer angepassten Mensch-Maschine-Schnittstelle zu verarbeiten und anzuzeigen. Hier gilt es vielfältige innerstädtische Kreuzungssituationen zu erfassen, zu systematisieren und eine passende Informations- und Warnstrategie festzulegen.