AMA Innovationspreis 2023

Fünf Nominierte – davon drei „Junge Unternehmen“

17. April 2023, 15:35 Uhr | Nicole Wörner
© AMA Verband für Sensorik und Messtechnik

Der AMA Innovationspreis zählt zu den prestigeträchtigsten Auszeichnungen in der Messtechnik- und Sensorik-Welt. Dabei steht die Kombination aus hoher Innovationskraft und Marktrelevanz im Fokus. Bei den Bewerbungen präsentierten sich dieses Mal Jahr die „Jungen Unternehmen“ besonders stark.

Diesen Artikel anhören

25 Forscher- und Entwicklerteams aus dem In- und Ausland hatten sich in diesem Jahr um den mit 10.000 Euro dotierten AMA Innovationspreis beworben – darunter sieben Firmen, die sich auch auf den Sonderpreis „Junges Unternehmen“ beworben hatten. Kriterien für diese Kategorie sind: nicht länger als fünf Jahre am Markt, weniger als 50 Mitarbeiter und ein Jahresumsatz unter 10 Millionen Euro.

»Wir durften wieder einmal viele qualitativ hochwertige Einreichungen sichten«, sagt Professor Dr. Andreas Schütze, Juryvorsitzender von der Universität des Saarlandes. »Trotz der schwierigen vergangenen Jahre haben innovative Köpfe aus der Sensorik und Messtechnik wieder spannende Lösungsansätze entwickelt. In diesem Jahr überzeugten uns gleich fünf Teams – darunter zwei Teams geführt von etablierten Unternehmen und drei junge Unternehmen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.«

Die Gewinner der Kategorie „Junges Unternehmen“ stehen bereits fest. Es sind die AIM Systems GmbH für die photothermische Inline-Messung von Batterieelektroden, die Quantum Technologies GmbH für den ersten Magnetfeld-Quantensensor für den industriellen Einsatz und die Sykno GmbH für ein berührungsloses Messsystem für Atmung, Herzschlag und Herztöne. Alle drei Teams erhalten einen kostenfreien Messestand auf der Sensor+Test 2023 und bleiben zudem Anwärter auf den AMA Innovationspreis.

Und das sind sie nun, die fünf Nominierten für den AMA Innovationspreis 2023 (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Photothermische Inline-Messung von Batterieelektroden - AIM Systems GmbH, St. Ingbert

Vorgestellt wird ein Messgerät zur berührungslosen Inline-Messung der Schichtdicke von Li-Ionen-Batterieelektroden. Das System erlaubt die hochgenaue Messung von Elektrodenbeschichtungen und ist tolerant gegenüber Vibration und Welligkeit der Proben.

  • Sensorrevolution durch integrierte Vortex-Tunnelwiderstand-Technologie - Infineon Technologies AG, Neubiberg; Infineon Technologies Austria AG, Villach; Donau Universität Krems, Universität Wien

Die Verwendung einer Vortex-Magnetisierung in der signalgebenden TMR-Schicht bietet in der Entwicklung von magnetischen Sensoren den Vorteil, bei minimaler magnetischer Hysterese den magnetischen Messbereich flexibel an die Anwendung anzupassen. Dabei ist die Schichtdicke und die Strukturgröße so aufeinander abgestimmt, dass sich die Vortex-Magnetisierung auch ohne äußere Initialmagnetisierung spontan immer zuverlässig einstellt. Durch die intrinsische Symmetrie der Vortex-Magnetisierung wird die Querfeldempfindlichkeit minimiert und die Phasengenauigkeit von Sensorprodukten optimiert.

  • QT-RH105: Erster Magnetfeld-Quantensensor für den industriellen Einsatz - Quantum Technologies GmbH, Leipzig

Der QT-RH105 ist ein fasergekoppelter Magnetfeldsensor, der rein optisch präzise die Magnetfeldstärke misst. Der Quantensensor nutzt die Magnetfeldabhängigkeit der Spinzustände von Stickstoff-Fehlstellen-Zentren in Diamant und deren Fluoreszenz. Der Sensorkopf ist nicht dicker als ein menschliches Haar, chemisch inert, nicht-magnetisch, nicht-leitend und damit galvanisch getrennt. Im Vergleich zu gängigen Halbleitersensoren eröffnet dies völlig neue Anwendungsbereiche in der Magnetfeldsensorik.

  • Infrarot-"TMOS"-Sensor für die Anwesenheits- und Bewegungserkennung - STMicroelectronics, Cornaredo, Italien

Der STHS34PF80 ist ein ungekühlter, werkskalibrierter IR-Sensor mit einer Betriebswellenlänge zwischen 5 μm und 20 μm. Der Sensor wurde entwickelt, um die Menge an IR-Strahlung zu messen, die von einem Objekt innerhalb seines Sichtfelds zur Anwesenheitserkennung ausgesendet wird. Er zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Empfindlichkeit aus und benötigt keine optische Linse, um die Anwesenheit von Personen und die Bewegung von Objekten in einer Entfernung von bis zu vier Metern zu erkennen – was den Sensor zu einem idealen Ersatz für herkömmliche PIR-Lösungen macht.

  • Berührungsloses Messsystem für Atmung, Herzschlag und Herztöne - Sykno GmbH, Erlangen

Sykno präsentiert ein Messsystem zur berührungslosen Erfassung von Vitalparametern. Es kann beispielsweise unter dem Patientenbett angebracht werden und durchdringt Matratze und Kleidung des Patienten. Mittels radarbasierter Abstandsmessung können Herzschlag, Atemrate und Herztöne in medizinischer Qualität erfasst werden, ohne dass Klebeelektroden wie beim konventionellen EKG benötigt werden. Das System zeichnet sich im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten durch seine hohe Messgenauigkeit aus, die erstmals eine Messung der Herztöne, und damit feinster Oberflächenvibrationen ermöglicht.

Die Gewinner des AMA Innovationspreises 2023 werden am 8. Mai 2023 auf der Eröffnungsveranstaltung der SMSI 2023 - Sensor and Measurement Science International bekannt gegeben, die parallel zur Sensor+Test 2023 in Nürnberg stattfinden wird.

Die Übersicht aller Bewerbungen hat der AMA-Verband in der Broschüre „AMA Innovationspreis 2023 – Die Bewerber“ zusammengefasst. 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu AMA Service GmbH

Weitere Artikel zu AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V.

Weitere Artikel zu 3D-Sensoren/-Kameras

Weitere Artikel zu Optosensorik

Weitere Artikel zu Kollisionssensorik

Weitere Artikel zu Sensor-Aktor-Verbindungen

Weitere Artikel zu Mikrosensorik

Weitere Artikel zu MEMS- und Halbleitersensoren

Weitere Artikel zu Sensoren & -systeme