PowerScope RTM3004

Schweizer Taschenmesser mit Skalpell

16. Januar 2018, 12:00 Uhr | Dr. Constantin Tomaras
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Das Messinterface

Das intuitive Softwareinterface ist unter einjährigem Nutzerfeedback nun zum Plattformstandard von 2000er- bis 4000er-Serie gewachsen.

Seine Partitionierung zeigt Bild 10: Einmaliger Touch oder Mausklick auf den Startbutton >R/S-Menü< am rechten unteren Rand blendet zur rechten Seite das Funktionsmenü ein. Der nächste Touch auf eine Funktion ergänzt eine weitere vertikale Menüleiste am rechten Rand. Diese Menüs werden auf dem Touchscreen per Swipe oder unter Mausanschluss mit einem Scrollrad durchgefahren und sind nicht individualisierbar.

Bild 10: Das Softwareinterface am RTM3000: Vollständige Einstellungen werden am rechten Rand parametriert (grün). Der untere Bildschirmrand (cyan) dient zur Anzeige von Kanalparametern, Einzelmesswerten oder Listen. Der obere Rand sammelt profane Ein
Bild 10: Das Softwareinterface am RTM3000: Vollständige Einstellungen werden am rechten Rand parametriert (grün). Der untere Bildschirmrand (cyan) dient zur Anzeige von Kanalparametern, Einzelmesswerten oder Listen. Der obere Rand sammelt profane Einstellungen; links (gelb): die individuelle Funktionspräferenz, rechts (magenta) die wichtigsten Trigger- und Akquiseeinstellungen. Das Interface ist innerhalb der Serie ein Standard.
© DESIGN&ELEKTRONIK

Die Reihenfolge des Funktionsmenüs (rechter Bildschirmrand, grün) von oben nach unten in deutscher Sprache:

Vertikal - Logik - Trigger - Horizontal - Erfassung - Verlauf - Messung - Cursor - Mathe - Referenzen - Protokoll - Anzeige - Apps - Gen - Mustergenerator - Suchen - Datei - Einstellungen

Damit hält die Sortierung des Touchmenüs die Partitionierung der physikalischen Tasten nur bedingt ein. Tatsächlich spiegelt sie den generischen Arbeitsverlauf bei der Mischsignalanalyse: Zunächst werden vertikale Achsen der Analogsignale parametriert und optional Digitalsignale zugeschaltet. Nach dem Triggern wird an der Zeitachse (Horizontal und Erfassung) gefeilt, im Anschluss folgen Verarbeitung und Analyse, durch Cursoren, FFT, Mathematik, etc.

Eine aktive Funktion (z.B. eine Leistungsmessung, FFT oder Erfassung) wird ins Funktionsmenü stets an den obersten Platz angefügt und blau markiert.

Bild 11: Funktionsauswahl der individuell konfigurierbaren Werkzeugleiste
Bild 11: Funktionsauswahl der individuell konfigurierbaren Werkzeugleiste
© DESIGN&ELEKTRONIK

Wer hier eine Funktion vermisst, stellt sich seine Werkzeugleiste am linken oberen Bildschirmrand (gelb) aus einer Palette Bild 11 zusammen. Bis zu acht Funktionsfavoriten sind dabei wählbar.

Rechts gegenüber (magenta) befindet sich das Schnellmenü für Trigger- und Akquiseeinstellungen. Hier liegen kanalabhängig Triggermodus/Schwelle, Speichertiefe, Zeitbasis und Erfassungsmodus bereit. Die Tastrate ist dabei nicht direkt parametrierbar, variiert werden Zeitbasis und Speichertiefe.

Der untere Bildschirmrand (cyan) zeigt lediglich Kanal/Math/Ref/Logik auf. Ein Touch leistet hier generelle Einstellungen wie Kanal [ein/aus], Eingangsbereich [ 50 Ω / 1 MΩ ], zur vollständigen Konfiguration führt ein Menü-Button ins vollständige Parametriermenü am rechten Rand (grün). An diesen unteren Bildschirmrand werden im Messeinsatz u.a. Leisten für Messwerte, LookUp-Tables oder Speichersegmentlisten, angefügt.

Zur Farbgestaltung: Alle Signalverläufe nutzen dimmbare Leuchtfarben, die so kräftig oder schwach konfiguriert werden können, wie es für kurze Assemblierungsaufgaben oder lange Labornachmittage nötig ist. Bildschirmschriften sind gut lesbar in dicker serifenloser weißer Leuchtschrift ausgeführt. Sekundäre Informationen wie Ticks oder individuelle Wellenformbeschriftungen sind dagegen dezent und weniger grell gehalten.

Die Menüführung ist somit stimmig und unterstützt: Parametriert wird am rechten Rand, angezeigt am unteren, griffbereite Funktionen und wichtige Akquise- wie Triggereinstellungen am oberen Rand. Damit findet der Anwender ähnliche Aktivitäten immer am selben Platz, das 10,1-Zoll-Touchscreen deckt gerade ein gesamtes Sichtfeld in Armlänge ab: Die Funktionen, einschließlich Beschriftungen fallen in einem Sichtfeld ins Auge. Das stellt einen sehr beruhigenden Arbeitsfluss.

Wem ein Funktionsname nichts sagt, findet in der ?Help-Taste Unterstützung: Einmal aktiviert, erklärt sie jede im Folgenden angetouchte Funktion.

Eine Konstante der Menüführung stellt auch das Übersichtsbild im rechten oberen Eck. An dieser Stelle finden sich stets Schaubilder zu den aktiven Erfassungs-, Trigger-, Mess- oder Busoperationen.

Die Gestensteuerung ist absoluter Standard - Swipe, Pinch, SingleTouches und für jeden Smartphonebesitzer ohne Training beherrschbar. Für digital renitente Elektroingenieure steht ein entsprechendes Tutorial bereit. Ein Kanal wird auch durch Touches auf seine PinFahne aktiviert.


  1. Schweizer Taschenmesser mit Skalpell
  2. Standardtaster
  3. Das Messinterface
  4. Funktionskunde
  5. Leben ohne Aluhut - Rauschniveau im Schreibtischeinsatz
  6. Apps, Apps, Apps!
  7. RTM3004 im GaN-Labor
  8. Fazit

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