Must-Have-Komponenten | Embedded Medical

Teil 3 | RTI: Roboter, Klinik- & OP-Technik in Echtzeit verbinden

16. Juli 2025, 13:30 Uhr | Elektronik Medical (uh)
Inbesondere für die Medizinrobotik ist eine KI-gestützte Bild- und Video-Analyse in Echtzeit essenziell - hier setzt die Integration des Connext-Konnektivitäts-Frameworks in das Nvidia Holoscan SDK an.
© RTI

Ein Rückgrat für den OP der Zukunft: Mit Connext DDS bietet RTI eine Echtzeit-Connectivity-Plattform wie gemacht für die vernetzte Medizintechnik. Sie vernetzt OP-Roboter, Bildgebung und KI-Systeme sicher, interoperabel und skalierbar - von ressourcenarmen Edge-Geräten bis hin zu Cloud-Anwendungen.

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Die Digitalisierung und Vernetzung medizinischer Systeme schreiten rasant voran. Insbesondere im Bereich Embedded Medical für die Medizinrobotik und OP-Technik stehen sowohl Medizingerätehersteller wie auch Klinikausrüster vor der Herausforderung, Daten aus unterschiedlichsten Geräten – von bildgebenden Systemen über Patientenmonitore bis hin zu chirurgischen Robotern – sicher, interoperabel und in Echtzeit zu verarbeiten. Real-Time Innovations (RTI) bietet mit Connext DDS eine Connectivity-Plattform, die genau diese Anforderungen adressiert und ihren Fokus auf Flexibilität, Sicherheit und KI-Integration legt.

Datenrückgrat für vernetzte Medizintechnik

RTI Connext DDS basiert auf dem offenen Data Distribution Service (DDS)-Standard und fungiert als zentrales Kommunikations-Backbone für medizinische Geräte und Applikationen. Die Plattform ermöglicht eine direkte, publish/subscribe-basierte Datenverteilung zwischen unterschiedlichsten Systemen – von ressourcenarmen Edge-Geräten bis hin zu Cloud-Anwendungen. Dazu gehört die Echtzeitdatenübertragung mit minimaler Latenz für sicherheitskritische Anwendungen wie OP-Roboter oder Patientenüberwachung.Mit nahtloser Interoperabilität: lassen sich verschiedene Gerätehersteller und Komponenten (z.B. Endoskope, Visualisierungssysteme) flexibel integrieren und bei Bedarf austauschen, ohne die Gesamtsystemarchitektur zu verändern. Auch für eine Skalierbarkeit ist vorgesorgt: Die Plattform ist für Systeme mit tausenden Knotenpunkten ausgelegt und unterstützt sowohl kleine Embedded-Medical-Setups als auch großflächig vernetzte Krankenhausinfrastrukturen.


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Künstliche Intelligenz im OP: Integration mit Nvidia Holoscan

Ein Highlight der aktuellen RTI-Entwicklung ist die tiefe Integration mit Nvidia Holoscan. Die KI-Partnerschaft ermöglicht es, bestehende Medizingeräte – auch solche ohne native KI-Unterstützung – mit leistungsfähigen KI-Funktionen nachzurüsten. Typische Anwendungsfälle sind Sensorfusion und KI-gestützte Bildverarbeitung in chirurgischen Robotern: Hier werden Sensordaten in Echtzeit aggregiert, analysiert und für operative Entscheidungen bereitgestellt. Aber auch Sprachsteuerung und klinische Copiloting-Funktionen lassen sich als Schritt in den »OP der Zukunft« realisieren: Chirurgen können per Spracheingabe Informationen aus Patientenakten abrufen oder Roboterarme steuern. Des Weiteren lassen sich für die Simulation und Design-Optimierung: über die Integration mit Nvidia Omniverse medizinische Systeme vor der physischen Umsetzung virtuell testen und optimieren.

Sicherheit und Compliance: Zero-Trust-Architektur

Mit zunehmender Vernetzung steigt auch die Relevanz von Datensicherheit. RTI Connext DDS verfolgt einen Zero-Trust-Ansatz und ist konform mit aktuellen FDA- und internationalen Cybersecurity-Richtlinien. Zu den Sicherheitsmerkmalen zählen:

  • Feingranulare Zugriffskontrolle auf Datenebene: Nur autorisierte Anwendungen erhalten Zugriff auf definierte Datentopics.
  • Integration von Zertifikatsmanagement: Über Partnerschaften, etwa mit MedCrypt, werden Schlüsselverwaltung und Zertifikatsausstellung automatisiert und revisionssicher umgesetzt.
  • Sichere Kommunikation über alle Netzwerkgrenzen hinweg: Die Plattform schützt Daten sowohl im lokalen Netzwerk als auch bei der Übertragung über das Internet.

RTI-eigener Copilot für Medtech-Entwickler

Um die Einstiegshürde für Entwickler zu senken, setzt RTI auf einen eigenen, KI-gestützten Copiloten. Dieser ist auf die umfangreiche RTI-Dokumentation trainiert und unterstützt Entwickler dabei, schnell passende Codebeispiele, Architekturvorschläge und Integrationslösungen zu finden – inklusive direkter Verweise auf relevante Dokumentationsstellen und Standards. Damit wird die Entwicklungszeit für komplexe Medizinsysteme signifikant verkürzt und der Zugang für weniger spezialisierte Entwickler erleichtert. (uh)

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