Plus 42,5 Prozent pro Jahr

Raketenhafter Aufstieg der Chiplets

6. Februar 2024, 9:10 Uhr | Heinz Arnold
Der globale Chiplets-Markt kommt 2023 auf einen Umsatz von 3,1 Mrd. Dollar. Bis 2033 soll er einen Sprung auf nicht weniger als 107 Mrd. Dollar machen.
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Plus 42,5 Prozent pro Jahr – 107 Mrd. Dollar bis 2033: Der Chiplets-Markt explodiert.

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Hatte er im vergangenen Jahr laut market.us noch bei 3,1 Mrd. Dollar gelegen, so wird er dieses Jahr voraussichtlich schon 4,4 Mrd. Dollar erreichen. 

Derzeit entfällt laut dem Marktforschungsinstitut Omdia auf die Prozessoren der größte Umsatzanteil im Chiplets-Markt: 2023 lag ihr Anteil bei 41 Prozent. Ihr Umsatz wird von 452 Mio. Dollar im Jahr 2018 auf 2,4 Mrd. Dollar in diesem Jahr wachsen. 

Mit einem Umsatzsanteil von 26 Prozent bilden Consumerprodukte den größten Endmarkt für die Chiplets. Ob in Smartphones, Laptops oder Wearables – überall müssen die Leistungsfähigkeit und der Integrationsgrad der Chips erhöht und verschiedene Technologien kombiniert werden, was den Chiplets auch in diesem Sektor den Weg öffnen wird. Das selbe gilt für IoT-Chips. 

Die Umsatzentwicklung des weltweiten Chiplets-Marktes bis 2033.
Die Umsatzentwicklung des weltweiten Chiplets-Marktes bis 2033.
© market.us

Auch die Marktsektoren IT und Telekommunikation sind mit einem Anteil von 24 Prozent stark vertreten. Denn die Datenzentren und die Netzwerkinfrastrukturen sind auf Hochleistungs-Chips angewiesen. Mit Hilfe der Chiplets lassen sich beispielsweise CPUs realisieren, die sich auf die jeweiligen Anforderungen kosteneffektiv anpassen lassen, sei es High Performance Computing für die Industrie, das Gesundheitswesen oder das Finanzwesen. 

Auch für den Aufbau von GPUs wird die Chiplets-Technik eingesetzt, die ihnen die hohe Leistungsfähigkeit verleiht, die sie für den Einsatz im High-End Gaming, in der KI und im Maschine Learning geeignet macht. Ihr Umsatzsanteil liegt allerding leicht hinter den CPU-Chiplets, weil sie zu einem großen Teil in Märkten zum Einsatz kommen, deren Wachstum gerade erst eingesetzt hat. 

Ein treibender Faktor für den Markt ist der wachsende Bedarf an Hochleistungs-ICs für verschiedene Endmärkte wie Consumer-Elektronik, Automotive, Telekommunikation sowie Daten-Zentren und KI. Denn mit Hilfe der Chiplets-Technik lassen sich komplexe Chips schneller als bisher zur Marktreife bringen. Außerdem bieten sie Flexibilität und Modularität, etwa um Kunden- und anwendungsspezifische Chips kostengünstig entwickeln und fertigen zu können. Entscheidend ist oft, dass sich die Chiplets in den für sie jeweils optimalen Prozesstechnologien und -knoten fertigen und dann in ein einziges Gehäuse integrieren lassen, woraus die hohe Performance aber auch eine niedrige Leistungsaufnahme resultieren. 

Ein weiterer treibender Faktor für Chiplets ist das Ökosystem: Die Zahl der Firmen steigt, die sich auf das Design, die Fertigung und die Montage von Chiplets spezialisieren. Sie bieten ein breites Spektrum von Services rund um Chiplets an. Gleichzeitig entwickeln sich die Advanced-Packaging- und Interconnect-Techniken schnell weiter. Sie ermöglichen es, die Chiplets effizient integrieren zu können, so dass sie in der Lage sind, untereinander mit hohen Bandbreiten und geringer Latenz zu kommunizieren.  

Die Chiplets-Technik eröffnet sowohl den alteingesessenen Unternehmen als auch solchen, die neu in den Markt eintreten, Chancen, um ihre Produktentwicklung zu beschleunigen, die Komplexität der Designs zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. 


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