Merck und Intel in Europa

KI für nachhaltige Chip-Fertigung

10. März 2023, 8:00 Uhr | Heinz Arnold
Intel und Meck wollen mit Hilfe von KI neue Wege eröffnen, um neue Materialien für die Chip-Fertigung sowie neue energie- und ressourcensparende Verfahren für ihre Fertigung in Europa zu entwickeln.
Intel und Merck wollen mit Hilfe von KI neue Wege eröffnen, um neue Materialien für die Chip-Fertigung sowie neue energie- und ressourcensparende Verfahren für ihre Fertigung in Europa zu entwickeln.
© Intel/Merck

Merck und Intel investieren in ein akademisches Forschungsprogramm in Europa, um KI und ML in die Halbleiterfertigung zu bringen.

Merck und Intel werden Forschungsgruppen in Europa zu einem »Call for Proposals« einladen, der im 2. Quartal 2023 beginnt. Die möglichen Themen reichen von umweltfreundlichen Materialien über die effiziente Nutzung von Ressourcen und die KI-basierte Modellierung chemischer Prozesse bis zu Möglichkeiten zur Abfall- und Emissionsreduzierung.

Die Absichtserklärung, die Intel und Merck jetzt unterzeichnet haben, sieht Investitionen für ein auf drei Jahre angelegtes Programm vor. 
Für Merck ist dieses Engagement Teil des Ziels, bis 2040 klimaneutral zu sein. »Halbleiter sind die Grundlage für die meisten unserer alltäglichen elektronischen Geräte und die Nachfrage weltweit steigt. Die Herstellung ist sehr energie- und ressourcenintensiv und erfordert nachhaltige Innovationen. Entscheidend ist es, diese zu identifizieren und gleichzeitig eine stabile Leistung der immer kleiner und sensibler werdenden Chips zu gewährleisten. Künstliche Intelligenz kann uns hierbei völlig neue Wege eröffnen«, sagt Dr. Beate Burkhart, Head of Materials Innovation Pipeline im Unternehmensbereich Electronics bei Merck. »Wir möchten Expertise aus Wissenschaft und Praxis bündeln, denn wir glauben an die Vorteile multidisziplinärer Zusammenarbeit, um innovative Durchbrüche zu erzielen und die ganze Branche positiv zu verändern.«

»Nachhaltigere Verfahren für die Halbleiterverfahrenstechnik profitieren von der Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Erforderlich sind neue grundlegende Erkenntnisse, Methoden und Werkzeuge – von der Material- und verfahrenstechnischen Forschung und Entwicklung bis hin zur Fertigung in großem Maßstab«, sagte David Nessim, Program Manager von Intel. 

Das gemeinsame Forschungsprogramm setzt auf neue Technologien und Zusammenarbeit. Beispielsweise sollen neue Programme für Künstliche Intelligenz entwickelt werden, um mit deren Analysefähigkeiten Innovationspotenziale zu identifizieren. Merck und Intel werden mit den wissenschaftlichen Institutionen während der Projektlaufzeit direkt zusammenarbeiten und dabei Lehrkräfte sowie Studentinnen und Studenten eng begleiten. Neben der Förderung von Universitäten durch beide Unternehmen sollen auch öffentliche Kofinanzierungen des Programms, unter anderem durch europäische Regierungen, dazu beitragen, den multidisziplinären Umfang und die Ziele des Programms zu unterstützen – entlang der gesamten Lieferkette von Halbleitern. 

Beide Unternehmen sind Mitglieder des im November 2022 gegründeten »Semiconductor Climate Consortiums«. Im Mai 2022 hat die unabhängige Science Based Targets Initiative (SBTi) bestätigt, dass die Klimaziele von Merck dem aktuellen Stand der Klimawissenschaft entsprechen. Merck verpflichtet sich, seine absoluten direkten (Scope 1) und indirekten (Scope 2) Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Außerdem verpflichtet sich Merck, seine indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Scope 3) bis 2030 um 52 Prozent pro Euro Wertschöpfung zu senken. Das Vergleichsjahr ist 2020. Die Fortschritte des Unternehmens sind im Nachhaltigkeitsbericht 2021 dokumentiert. 
 


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