Fast vier Milliarden für Healthcare

Wachstum mit Biopharma: Merck übernimmt SpringWorks Therapeutics

7. Mai 2025, 10:30 Uhr | Elektronik Medical (uh)
3,9 Milliarden in Aktien lässt sich Merck das Biopharma-Unternehmen Springworks Therapeutics kosten - und bekommt dafür zwei marktreife Krebsmedikamente.
© Componeers

Der deutsche Wissenschafts- und Technologiekonzern Merck wird das amerikanische Biopharmaunternehmens SpringWorks Therapeutics übernehmen. Die Akquisition soll das Wachstum im Healthcare-Segment beschleunigen und die Präsenz von Merck auf dem US-amerikanischen Markt stärken.

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»Die vereinbarte Akquisition von SpringWorks ist eine richtungsweisende Maßnahme zur aktiven strategischen Gestaltung unseres Portfolios mit dem Ziel, Merck als international breit aufgestellten, innovationsstarken Vorreiter in Wissenschaft und Technologie zu positionieren«, erklärte Belén Garijo, die Vorsitzende der Geschäftsleitung und CEO von Merck. »Im Unternehmensbereich Healthcare schärfen wir mit dem Zukauf unsere Fokussierung auf seltene Tumoren, beschleunigen das Wachstum und stärken unsere Präsenz in den USA.«

Der Kaufpreis beträgt 47 US-Dollar je Aktie in bar, was einem Eigenkapitalwert von rund 3,9 Milliarden US-Dollar entspricht. Der Gesamtunternehmenswert liegt bei 3,4 Milliarden US-Dollar (3,0 Milliarden Euro) - das entspricht einer Prämie von 26 Prozent auf den volumengewichteten 20-Tage-Durchschnittskurs der SpringWorks-Aktie. Die von den Vorständen vereinbarte Übernahme soll im zweiten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein.

Merck setzt auf Wachstum durch Zukäufe

Die Akquisition steht im Einklang mit Mercks strategischer Ausrichtung. Demnach setzt der Konzern bei Healthcare weiterhin auf externe Innovation durch Einlizenzierung qualitativ hochwertiger Substanzen und gezielte Akquisitionen, die eine frühzeitige Wertschöpfung versprechen.

SpringWorks bringt zwei bereits zugelassene Therapien in die Übernahme ein: Zum einen Ogsiveo, eine First-in-Class-Standardtherapie zur systemischen Behandlung von Desmoidtumoren bei Erwachsenen. Und zum zweiten Gomekli, die erste und einzige von der FDA zugelassene Therapie für Erwachsene und Kinder ab 2 Jahren mit durch Neurofibromatose Typ 1 (NF1) bedingten, nicht vollständig resezierbaren symptomatischen plexiformen Neurofibromen.

»Mit SpringWorks bietet sich uns die einzigartige Gelegenheit, eine Führungsposition bei seltenen Tumoren aufzubauen. Der Bereich weist eine große Therapielücke auf, wir können hier eine solide Grundlage für weitere Investitionen schaffen.«
Peter Günter, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Healthcare.

Trotz Fremdkapital: Genug Mittel für weitere Zukäufe

Der Unternehmenszusammenschluss wird nach Abschluss der Transaktion unmittelbar zu den Umsatzerlösen von Merck beitragen. Mit einem positiven Effekt auf das bereinigte Ergebnis je Aktie rechnet das Unternehmen im Geschäftsjahr 2027. Finanziert wird die Akquisition aus dem vorhandenen Barbestand und mit neuem Fremdkapital. Merck betont, dass es auch nach diesem Zukauf weiterhin in der Lage sein wird, größere Transaktionen zu stemmen und ein starkes Investment-Grade-Rating aufrechtzuerhalten.

Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet Merck einen Umsatz von 21,5 bis 22,9 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBITDA von 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einem organischen Umsatzwachstum von 3 bis 6 Prozent und einem organischen Wachstum beim bereinigten EBITDA von 3 bis 8 Prozent. Die Übernahme von SpringWorks passt in die Wachstumsstrategie des Unternehmens, das nach einem starken vierten Quartal 2024 zuversichtlich auf das Jahr 2025 blickt und anhaltendes profitables Wachstum erwartet. (uh)


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