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Auslastung fällt auf 65 Prozent

28. Juli 2023, 8:17 Uhr | Heinz Arnold
Die 12-Zoll-Fab 12A von UMC in Tainan/Taiwan.
© UMC

Die Auslastung der drittgrößten Foundry der Welt, UMC, wird in diesem Quartal auf 65 Prozent fallen, so tief wie zuletzt im vierte Quartal 2011.

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Im zweiten Quartal hat die Auslastung 71 Prozent erreicht, wie UMC im aktuellen Bericht zum zweiten Quartal mitteilt. Der Umsatz erreichte im zweiten Quartal dieses Jahres 1,81 Mrd. Dollar (56,3 Mrd. NT$), 22 Prozent weniger als im ersten Quartal 2022.

Die schwache Auslastung ist auf den Gewinn durchgeschlagen: Im zweiten Quartal ist er so schwach ausgefallen, wie seit dem vierten Quartal 2011 nicht mehr. 

Ob der Abschwung in diesem Quartal seine Talsohle erreiche, sei schwer vorherzusagen, wie UMC anlässlich der Bekanntgabe des Quartalsergebnisses erklärte. Die Kunden würden die Lager weiter abbauen, aber die Nachfrage der Endkunden bleibe weiter schwach. 

»Der Bedarf an Wafern im dritten Quartal ist schwer abzuschätzen, entlang der Lieferkette finden derzeit immer noch Lagerbereinigungen statt«, sagte Jason Wang, CEO von UMC.

Lediglich der Bedarf für ICs, die mit Hilfe von 22- und 28-nm-Prozessen gefertigt werde, bliebe stabil. Deshalb baut UMC die 28-nm-Kapazität am Standort Tainan weiter aus. Der größte Teil der Chips, die dort gefertigt werden, sei über langfristige Lieferverträge mit Kunden abgesichert.  

Die Lagerbereinigung in den Sektoren Smartphones, Computer und Server sei noch nicht so weit vorangeschritten wie ursprünglich von UMC erwartet, so Wang. Zwar habe es im zweiten Quartal stellenweise Anzeichen einer Erholung gegeben, aber insgesamt würden die Kunden ihre Lagerhaltung streng kontrollieren. 

Insgesamt rechnet UMC damit, dass die Zahl der ausgelieferten Wafer im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal um 3 bis 4 Prozent fällt, die durchschnittlichen Verkaufspreise würde um 2 Prozent steigen. 

Die Bruttomarge hatte im zweiten Quartal bei 36 Prozent gelegen und werde im dritten Quartal um 1 bis 3 Prozent fallen. Als Gründe nannte Wang höhere Kosten für Energie, Rohmaterial und Gehälter, was die Fertigung teurer mache. 

Im zweiten Quartal war der Nettogewinn um 3,3 Prozent auf 500,4 Mio. Dollar (15,6 Mrd. NT$) gefallen. Im ersten Quartal 2023 hatte er bei 16,18 NT$, im zweiten Quartal des Vorjahres bei 21,33 Mrd. NT$ gelegen.  

Für den weltweiten Halbleitermarkt rechnet Wang in diesem Jahr mit einem Rückgang um 5 Prozent. Im April lag die Schätzung noch bei minus 1 bis 3 Prozent. Der Foundry-Industrie prognostiziert er sogar einen Einbruch um 15 Prozent.

Es gibt aber auch Wachstumssektoren. So wird UMC die Kapazität für die Fertigung von Interposern bis Mitte 2024 verdoppeln, die im Advanced Packaging, beispielsweise für Chiplets, benötigt werden. Damit will UMC dem wachsenden Bedarf an KI-Chips nachkommen. 

ICs, die mit Hilfe von 40-nm-Prozessen und darunter gefertigt werden, haben 41 Prozent zum Umsatz beigetragen. Mit 44 Prozent den größten Anteil zum Umsatz haben ICs für den Einsatz in Kommunikationsgeräte beigetrage, gefolgt von Consumer-ICs (26 Prozent) und Computer-ICs (9 Prozent) Die übrigen 21 Prozent entfallen auf die Kategorie »Andere«. 


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