Murata

Erfolgreich anders

10. Februar 2017, 10:07 Uhr | Engelbert Hopf
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Thema Energie und Energiemanagement...

Viele Ihrer neuentwickelten Produkte zielen auf das Mobile Business. Würden Sie sagen, dass Mobile Business heute der wichtigste Absatzmarkt für Murata ist?

Ohne Zweifel ja. Und dieser Absatzmarkt entwickelt sich immer noch dynamisch weiter. Denken Sie in diesem Zusammenhang nur an die sich ankündigende Einführung von 5G. Aktuell entfallen etwa 60 Prozent unseres Konzernumsatzes auf das Mobile Business. Wie dynamisch sich dieser Markt entwickelt, lässt sich daran ablesen, dass es vor zwei Jahren erst 50 Prozent unseres Umsatzes waren. Um an diesem Wachstum teilzuhaben, bedarf es jedoch kontinuierlicher und nachhaltiger Investitionen. Der Kreis derjenigen, die dieses Marktsegment im Bereich passiver Bauelemente und speziell im Bereich der RF-Module bedient, ist vor diesem Hintergrund in den letzten Jahren immer kleiner geworden.

Murata richtet seine Strategie an mittel- und langfristigen Zielen der Unternehmensentwicklung aus. Ihre aktuelle Marschroute umfasst den Zeitraum bis 2018. Welches sind dabei die konkreten Ziele der Unternehmensentwicklung?

Unsere „Mid-term Direction 2018 Strategy« zielt zum einen darauf ab, das Kerngeschäft, also etwa den Bereich MLCCs und passive Bauelemente, zu stärken, gleichzeitig halten wir aber auch nach neuen Technologien und Applikationsbereichen Ausschau. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auch auf neuen Technologien, mit denen wir die Systemintegration voranbringen können. Bei den Applikationen stehen neben dem Ausbau unseres Engagements im Kommunikationsbereich vor allem das Thema Medizinelektronik, Automotive und Energie im Vordergrund. Letzteres stellt auch einen der Hauptbeweggründe dar, warum sich Murata um den Erwerb des Lithium-Ionen-Battery-Geschäfts von Sony bemüht hat. Wir hoffen, diese Akquisition baldmöglichst abzuschießen und in Zukunft unser eigenes Know-how aus diesem Bereich, das sich auf selbstentwickelte, laminierte Lithium-Ionen-Akkus bezieht, mit dem Sony-Know-how zu verschmelzen und damit in neue Applikations- und Marktbereiche vorzustoßen.

Sie sprachen zuvor vom nach wie vor dominierenden Bereich der passiven Bauelemente bei Murata. Doch neben diesem Core-Business zählen Sie heute auch noch in ganz anderen Bereichen zu den Technologie- und Marktführern, etwa mit Stromversorgungen oder MEMS. Werden Sie diese Bereiche, zum Beispiel durch weitere Akquisitionen, in Zukunft auch noch weiter ausbauen?

Wir sind seit Jahren der weltweit führende Anwender von Kleinwandlern im DC/DC-Bereich. Auch hier haben wir durch Investitionen in R&D den Abstand zu Wettbewerbern nicht nur gehalten, sondern vielleicht sogar noch weiter ausgebaut. Entscheidend war für uns bei der Entwicklung der jüngsten DC/DC-Wandler-Generation der prozesstechnische Fortschritt. Die Einsatzmöglichkeiten dafür sind absolut vielfältig. Unsere Hauptabsatzgebiete dafür sind Europa und die USA. Im Bereich des Stromversorgungsbusiness setzen wir vor allem auf organisches Wachstum.

Sie sind schon seit Jahren im MEMS-Bereich tätig. Stellen MEMS für Sie vor allem eine Enabler-Technologie dar?

Für uns sind MEMS in erster Linie Sensoren. Hier wenden wir uns zuerst an den Bereich Automotive, aber auch an die Medizintechnik. Wir bedienen den Bereich Sensorik mit keramikbasierten Sensoren aus eigener Entwicklung, wir haben unser Portfolio aber auch durch Akquisitionen, etwa im Bereich magnetischer Sensoren, strategisch erweitert. Sensorlösungen werden in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen, denken Sie nur an das autonome Fahren, wo Sensing und Connectivity eng zusammenspielen müssen. Und dann wäre da noch das Thema IoT. Wir sehen uns für die Sensorik kontinuierlich nach neuen, für uns interessant erscheinende Technologien um. Wenn es passt, würden wir hier auch wieder als Käufer auftreten.

Sie haben auch das Thema Energie und Energiemanagement erwähnt: Zielt das auf große Applikationen etwa im Kraftwerksbereich ab oder eher auf intelligentes Power-Management im Bereich Server-Farmen oder Ähnliches?

Unser Hauptaugenmerk wird hier auf den Themen „Power Storage“ und „Power Saving“ liegen. Unser Spektrum reicht ja dabei von kleinsten Supercup-Produkten wie den „EDLC Electrical Double Layer Capacitors“ bis hin zu sehr großen Folienkondensatoren im Kilovolt-Bereich, wie wir sie mit Hilfe von Shizuki Electric produzieren könnten. Aber ich gebe Ihnen Recht: Auf den Einsatz in Kraft- oder Umspannungswerken zielen wir mit unseren Produkten auf absehbare Zeit nicht ab.


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