Elektronikdistribution 2020

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16. Januar 2020, 12:00 Uhr | Cornelia Meier
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Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Conrad: »Erwartet wird Flexibilität«

In welchen Märkten erwarten Sie 2020 das größte Wachstum?
Fuchs: In Diskussionen mit unseren Geschäftskunden stellen wir unabhängig von ihrer Branche fest, dass sie sich zunehmend mit Anwendungen rund um das Thema Internet der Dinge befassen. Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung auch 2020 fortsetzen wird, allen voran im Bereich Predictive Maintenance. Insbeson­dere in den Produktbereichen Sensoren, Con­troller, Wireless-Module und der zugehörigen Messtechnik wird es deswegen einen erhöhten Bedarf geben. Auch im Bereich Elektromobilität erwarten wir eine besonders starke Entwicklung.

Verändern sich die Anforderungen, die an Distributoren gestellt werden? Wenn ja, inwiefern?
Fuchs: Aus unserer Sicht werden sich die Anforderungen an Distributoren in Bezug auf Marge, Verfügbarkeit und Zeit zunehmend verändern. Bezüglich Marge ist festzustellen, dass sich immer mehr Kunden wünschen, zu günstigen Preisen und/oder mit höheren Rabatten einzukaufen. Allerdings versteht nicht jeder Hersteller, warum ein Distributor bessere Konditionen erhalten soll. Entscheidend ist ein guter Kontakt, gleichermaßen zu Kunden und Herstellern.
Was die Verfügbarkeit anbetrifft, versuchen viele gerade in schwierigeren Zeiten wie jetzt, ihr Lager sukzessive abzubauen. Vom Distributor erwarten Kunden im Gegenzug deutlich mehr Flexibilität sowie eine weitere Übernahme des Lagerrisikos.

 

Stefan Fuchs, Conrad
Stefan Fuchs ist seit September 2019 Vice President Online Sales DACH bei Conrad Electronic und verantwortet die Bereiche Customer Care und Digitally Managed Customers. Davor hatte Fuchs fünf Jahre lang die Position des General Manager B2B Deutschland inne.
© Conrad

Gibt es in Ihrem Unternehmen Neuig­keiten in Bezug auf Expan­sion, Strategie oder Ähnliches?
Fuchs: Auch 2020 werden wir weiterhin sehr viel in unsere Plattform Conrad Connect investieren. Über diese lassen sich intelligente Produkte und Ser­vices ohne großen Aufwand miteinander verknüpfen, um Prozesse oder Abläufe zu automatisieren. Inzwischen nutzen viele Businesskunden Conrad Connect für automatisierte Lösungen in Lager, Büro oder Fertigungshallen.
Darüber hinaus vollziehen wir gerade den Wandel vom klassischen
E-Commerce-Anbieter zu einem Marktplatz für Businesskunden. Dieser Wandel resultiert aus der Tatsache, dass viele unserer Kunden immer weniger Zeit haben und sich deshalb eine Plattform wünschen, auf der sie möglichst alle Produkte bestellen können. Zu diesem Zweck bauen wir unseren Marktplatz, der im Mai 2017 in Betrieb ging und derzeit mehr als fünf Millionen Produkte umfasst, konsequent aus.
Aus zahlreichen Gesprächen wissen wir aber auch, dass sich unsere Kunden nach wie vor eine persönliche Betreuung wünschen und werden deshalb auch weiterhin auf einen starken und fachlich kompetenten Außen- und Innendienst sowie auf Businessbetreuer in den Filialen setzen.


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