Automotive-Trends bis 2030

Herausforderung für OEMs, Chancen für die Distribution

16. Mai 2019, 11:03 Uhr | Karin Zühlke
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Industrie 4.0

Bei der Fahrzeugproduktion nutzen Hersteller die Digitalisierung, um dem Effizienzdruck ohne Qualitätseinbußen zu begegnen und eine höhere Flexibilität zu erreichen. Hier sind viele Distributoren bereits in zahlreichen Projekten involviert und haben entsprechendes Know-how aufgebaut.

Gefahren für OEMs, Chancen für Zulieferer und Distributoren

Diese Veränderungen führen zu einer Verschiebung in der Wertschöpfungskette: Bereits heute generieren Zulieferer einen großen Teil der Wertschöpfung eines Fahrzeugs, der weiter steigen wird. Dies gilt in unterschiedlicher Ausprägung für alle Bereiche, ob Antriebsstrang, Assistenzsysteme, Chassis, Interieur oder Elektrik/Elektronik. Beim E-Antrieb investieren OEMs derzeit zwar hohe Summen, um Kompetenzen aufzubauen, so dass ihr Anteil in diesem Segment vorerst steigt, doch auch die Zulieferer gewinnen rasch an Know-how.

Damit steht ein weiterer Paradigmenwechsel bevor, der erheblichen Einfluss auf das Geschäftsmodell der OEMs haben wird: Sie werden ihre Vormachtstellung einbüßen und zunehmend zum Technologie-Bittsteller bei den Zulieferern. Zwar wird ein OEM auch künftig relativ genaue Vorgaben machen, doch die Realisierung – und damit das Know-how – findet sich verstärkt beim Zulieferer. Und das betrifft nicht nur die Hardware; bei den darüber liegenden Plattformen und Mobilitätskonzepten ist der Anteil der OEMs noch geringer. Damit werden die Zulieferer für Distributoren noch wichtiger.

Herausforderungen für die Distribution

Insgesamt ist die Auto-Industrie nach wie vor stark und Zulieferer sind gut positioniert. Doch der weitere Weg ist mit Herausforderungen gepflastert.
In Europa stagniert die Anzahl verkaufter Autos und wird in wenigen Jahren sogar sinken. Der Druck auf die Hersteller, höheren Kundennutzen bei gleichbleibendem Kostenniveau zu schaffen, wächst; hinzu kommt die steigende Komplexität der Fahrzeuge. Das verstärkt den Margendruck vor allem auf die OEMs, was sich in Qualitätsproblemen und höheren Rückrufquoten niederschlagen könnte.
In China gibt es derzeit Zuwächse von rund 15 %, für 2025/2030 rechnen Analysten jedoch auch hier mit einer Sättigung. Die lokale Wertschöpfung steht in China ausdrücklich auf der Roadmap. Distributoren, die vom Wachstum in China profitieren wollen, müssen also in den jeweiligen chinesischen Regionen vor Ort sein, um lokale und internationale OEMs, Zulieferer und Joint-Ventures zu unterstützen.

Was in Europa ebenso wie in China ein langfristig starkes Wachstum verzeichnet, ist die Zahl der vernetzten und autonomen Autos. Ihr erheblich höherer Elektronik-Anteil sorgt bei Distributoren trotz schrumpfender Fahrzeugflotte für stabile Stückzahlen. So herausfordernd die Situation im Automotive-Markt auch ist: Für gut aufgestellte Distributoren bietet er eine Fülle an Chancen.


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  2. Vernetzte Fahrzeuge
  3. Industrie 4.0

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