Automotive-Trends bis 2030

Herausforderung für OEMs, Chancen für die Distribution

16. Mai 2019, 11:03 Uhr | Karin Zühlke
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Vernetzte Fahrzeuge

Zur Vernetzung gehört die indirekte Kommunikation zwischen Fahrzeugen, z.B. die Abstandsmessung innerhalb von Assistenzsystemen, sowie die direkte Kommunikation Car-to-Car und Car-to-X. Derzeit entstehen Cloud-Lösungen der OEMs, Navigationssysteme greifen bereits auf Fahrzeugdaten derselben Marke zu, auch in Kooperation mit Plattformanbietern wie Google. Und auch hier ergeben sich Potenziale für Distributoren, v.a. für solche, die Wireless-Lösungen mit verschiedenen Technologien im Portfolio haben und für jeden Use-Case die optimale empfehlen können.

HMI-Schnittstelle

Der Wunsch nach Komfort und Vernetzung sowie neue technologische Möglichkeiten, v.a. durch Sprachsteuerung und Touchscreens, sorgen für neuartige Bedienkonzepte. Bereits heute finden sich zwei bis drei Displays im Auto, schon vor 2030 wird die Mehrzahl der Fahrzeuge mit einer intuitiven und personalisierten Art der Bedienung ausgestattet sein. Für 2030 erwartet Oliver Wyman z.B. bei der Näherungs-/Gestenerkennung eine Marktdurchdringung von rund 40 %, für die Sprachsteuerung, Touch-Center-Stack-Displays und Lenkradsteuerungen sogar 80–90 %. Das bedeutet einen enormen Zuwachs an digitalen ICs von heute ca. 10 % auf rund 90 %, während die Digital/Analog-ICs ebenso zurückgehen wie elektromechanische Lösungen.

Alle diese Trends sorgen für eine zunehmende Elektrifizierung des Fahrzeugs und der dazugehörenden Infrastruktur. Mechanische Lösungen werden zunehmend durch mechatronische ersetzt, die Anzahl und/oder die Komplexität der Steuergeräte steigen – positive Nachrichten für die Elektronik-Distribution.

Veränderte Kundenstruktur und neue Vertriebskanäle

Auf der Kundenseite sind die Veränderungen nicht weniger disruptiv: Das Auto verliert seinen Rang als Must-Have und Statussymbol. An seine Stelle treten Mobilitätskonzepte, aus denen Kunden je nach Vorliebe und Situation wählen, angefangen bei professionellem oder privatem Carsharing über Ridesharing bis zu Fahrdiensten wie Uber im Abo-Modell, als Mitgliedschaft oder Pay-per-Use. Hinzu kommen freie Provider mit plattformübergreifenden Angeboten. Das bedeutet: Das Geschäftsmodell des OEM verändert sich drastisch. Der Kunde wird zum Nutzer, für den der OEM nicht mehr an erster, sondern erst an dritter Stelle steht nach der Mobilitätsplattform und der Entscheidung des Plattformanbieters für private Fahrzeuge oder eine eigene Flotte.

Viele der Digital-Software-Platform-Provider kommen nicht aus der Automotive-Branche, sondern es sind digitale Unternehmen wie Amazon, Uber oder Alibaba, die Big Data beherrschen und so viel Wissen gewonnen haben zu Kundenbedürfnissen und Bewegungsströmen. Wichtige Komponenten ihrer Mobilitätskonzepte sind neben den Autos vor allem die Software, Bordcomputer und Authentifizierungslösungen bzw. Anmeldeterminals. Sie alle bieten für Elektronik-Distributoren interessante Ansatzpunkte.


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