EBV setzt auf „Smart Grid“

Intelligente Systeme für das smarte Energienetz

21. Februar 2017, 10:23 Uhr | Karin Zühlke
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Smart Meter für intelligente Netz- und Ressourcensteuerung

Karl Lehnhoff, EBV.jpg
Karl Lehnhoff, EBV: »Nur wer das Gesamtbild versteht und frühzeitig Trends erkennt, kann seine Kunden richtig beraten.«
© EBV

Intelligente Zähler bilden in Kombination mit Smart-Meter-Gateways (SMGW) das Rückgrat einer intelligenten Netz- und Ressourcensteuerung im Energiesektor. Die Einrichtungen dienen zum Beispiel als Strom-, Gas-, Wasser- oder Wärmezähler. Doch geht ihre Funktion über die eines aus der Ferne ablesbaren Zählers hinaus.

In Deutschland sind Smart-Meter für Großkunden seit den 1990er-Jahren in Betrieb, seit 2010 werden sie auch für kleinere Unternehmen und Privathaushalte angeboten. Für die Zukunft ist ein stufenweiser Roll-Out in Kombination mit SMGW geplant: ab 2017 für Verbraucher ab 10.000 kWh, ab 2020 dann für Kunden, die mehr als 6.000 kWh verbrauchen. Über das SMGW erfolgt die Anbindung an das Internet.

Damit eine PV-Anlage sinnvoll genutzt werden kann – insbesondere als Teil eines virtuellen Kraftwerks –, benötigt sie einen leistungsfähigen Energiespeicher. Der basiert heute in der Regel auf Li-Ion-Akkus. »Hier führt die zunehmende Massenfertigung zu einem Preisverfall, so dass sich die Wirtschaftlichkeit dieser Lösungen immer weiter verbessert. Auch der Speicher muss wichtige Zustandsdaten über das SMGW kommunizieren, etwa seine Kapazität und seinen aktuellen Füllgrad. Entsprechend sind auch hier Lösungen erforderlich, die den Ladezustand zuverlässig ermitteln und an die Leitwarte übertragen«, schildert der EBV-Experte.

IT-Security im Smart Grid
 
Die transparente, nahtlose und bidirektionale Übertragung von energierelevanten Informationen in Echtzeit ist Grundlage des Smart Grids. Noch wichtiger ist aber die Sicherheit der Systeme – sie entscheidet über den Erfolg künftiger Smart-Grid-Anwendungen.

»Früher haben Kraftwerke und Betriebsstellen über eine eigenständige, in der Regel kabelgebundene Infrastruktur kommuniziert. Im Zuge der Dezentralisierung greift dieser Ansatz nicht mehr. Sind beispielsweise mehrere Windkraft- und PV-Anlagen Teil eines virtuellen Kraftwerks, so wäre es viel zu aufwendig, für jeden Standort eine separate Leitung zu verlegen, die einzig dem Zweck dient, mit der Leitstelle des Betreibers Daten auszutauschen«, gibt Lehnhoff zu bedenken. Die Lösung lautet auch hier: das Internet.

Betreiber alter Kraftwerke sitzen allerdings in einer Zwickmühle: Sie müssen ihre Systeme gegenüber dem Internet öffnen, doch ihre alten Kommunikationsinfrastrukturen sind häufig unsicher. Sie stammen oft noch aus einer Zeit vor dem Siegeszug des Internets, in der Cyber-Security keine oder zumindest eine untergeordnete Rolle spielte.

Damit diese Netzwerke auch bei einer Anbindung an das Internet vor Cyber-Gefahren geschützt bleiben, sind Gateways mit sehr hohen Sicherheitsstandards gefragt, die Vertraulichkeit und Integrität der übermittelten Daten an erste Stelle setzen. Für Smart-Meter-Gateways in Deutschland sind die Sicherheitsanforderungen durch die Technische Richtlinie BSI TR-03109 definiert. Das Sicherheitsniveau dieses Standards ist vergleichbar mit dem einer Kreditkarte.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Intelligente Systeme für das smarte Energienetz
  2. Smart Meter für intelligente Netz- und Ressourcensteuerung
  3. Spezialisierte Partner

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu EBV Elektronik GmbH & Co. KG

Weitere Artikel zu sonnen GmbH

Weitere Artikel zu Distribution

Weitere Artikel zu Netze (Smart Grid)

Weitere Artikel zu IIoT-Protokolle (OPCUA, MQTT, ...)

Weitere Artikel zu Betriebssysteme

Weitere Artikel zu Sensoren & -systeme

Weitere Artikel zu Metering

Weitere Artikel zu Mikrocontroller

Weitere Artikel zu Energieerzeugung