TDK-Lambda erhöht Produktionskapazitäten

»Fokus bleibt das Industriesegment«

12. Dezember 2022, 14:00 Uhr | Engelbert Hopf
Hatta TDK
Hatta Masaharu, TDK-Lambda: »Wir haben in diesem Jahr die weltweite Produktionskapazität gegenüber 2021, unter anderem auch durch Investitionen in Großbritannien und Israel, um 40 Prozent erhöht. Weitere Investitionen werden in den Ausbau der Produktionskapazitäten für DIN-Schienen-Netzteile in Asien fließen.«
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Mit seinen Leading-Edge-Produkten liefert TDK-Lambda, so Hatta Masaharu, General Manager der Power Systems Business Group von TDK, einen entscheidenden Beitrag zur digitalen Transformation und zur Energiewende, die TDK weltweit vorantreibt.

Markt&Technik: Herr Masaharu, TDK übernahm die Lambda Gruppe 2005. Ziel war es damals, TDK zu einem der Top-5-Player im Stromversorgungsbereich zu entwickeln. Würden Sie 17 Jahre später sagen, das Ziel wurde erreicht?

Hatta Masaharu: Ja, nach meiner Einschätzung haben wir dieses Ziel erreicht. Nach den Zahlen der Marktforschungsinstitute haben wir einen hohen Marktanteil speziell in den Sektoren Industrie und Medizin. Und das ist nicht nur eine Momentaufnahme, dieser Marktanteil ist stabil und nachhaltig.

Unser Kerngeschäft als TDK-Lambda ist die Energiewandlung und damit sind wir in einem der wichtigsten Anwendungssegmente für die Menschen weltweit tätig. Und wir werden für dieses Anwendungsfeld weiter Lösungen entwickeln und liefern, die auf unserer Leading-Edge-Technologie basieren.

Aktuell bewegt sich Ihr Umsatz nach Angaben von Marktforschungsunternehmen zwischen 500 und 550 Millionen Dollar. Das wären etwa fünf Prozent des Gesamtumsatzes von TDK. Genügt das den Ansprüchen?

Unsere konzernübergreifende Strategie richtet sich darauf, weltweit zur digitalen Transformation und zur Energiewende beizutragen. Beides sind globale soziale Herausforderungen. In meinen Augen fügt sich TDK-Lambdas Stromversorgungsgeschäft hier hervorragend in die TDK-Gesamtstrategie. In den Jahren der Corona-Pandemie hat sich weltweit eine starke Nachfrage entwickelt, die sich in entsprechendem Wachstum niedergeschlagen hat. Unser Umsatz ist darum höher als die von Ihnen genannten Zahlen. Und die Marktnachfrage bleibt stark und bietet uns damit weitere Wachstumschancen.

TDK-Lambdas Stromversorgungsgeschäft entstand durch die Zusammenführung verschiedener Unternehmen. Derzeit vollzieht sich weltweit, quer durch das Unternehmen ein generationsbedingter Umbruch. Wird TDK-Lambda in Zukunft stärker als weltweite Einheit agieren?

TDK-Lambda ist ein Konglomerat, das aus verschiedenen Unternehmen entstanden ist, die vor ihrer Übernahme durch TDK durch verschiedene Merger und Akquisitionen gegangen sind. Als letztes Unternehmen haben wir 2019 den Schweizer DIN-Schienen-Spezialisten Nextys übernommen. TDK-Lambda ist heute in fünf Weltregionen aktiv: Japan, EMEA, USA, China und dem ASEAN-Raum. Jede dieser Regionen verfügt über eigene Entwicklungs-, Produktions- und Verkaufsabteilungen. Jede dieser fünf Regionen hat zudem ihre eigene Charakteristik, und wir gehen auf jede dieser regionalen Charakteristiken ein, um die Kunden aus dieser jeweiligen Region optimal bedienen zu können. Regionalität ist also gerade eine unserer Stärken! Unsere Strategie ist es also, die Stärken der einzelnen Regionen zum Gewinn des Gesamtunternehmens zu bündeln.

Anlässlich der Akquisition der Lambda Gruppe wurden die Synergievorteile hervorgehoben, die sich zukünftig durch den Einsatz der hochwertigen und technisch führenden passiven Bauelemente von TDK ergeben würden. Gilt das auch heute noch?

Auch das würde ich weiter bejahen. Ein Großteil der MLCCs in unseren Produkten stammt von TDK. Um ein aktuelles Beispiel zu nennen: Die State-of-the-Art-Ferritkerne, die wir in unseren bidirektionalen DC/DC-Wandlern zum Laden und Entladen von Batterien verwenden, stammen von TDK.

Unsere Entwicklungsingenieure führen intensive Diskussionen mit dem Bereich passive Bauelemente bei TDK. Das gilt nicht nur für die technischen Entwicklungen, die intensive Zusammenarbeit mit dem Bereich passive Bauelemente bei TDK hat uns auch durch die Versorgungsschwierigkeiten geholfen, als die Lieferketten unter dem Eindruck der Corona-Pandemie unter Druck kamen.

Ihr Umsatzvolumen hält TDK-Lambda nach wie vor in der Top-Ten der Stromversorgungsbranche. Sie sondieren den Markt weiter nach Akquisitionen, würden Sie dabei eine große Akquisition ausschließen?

Merger und Akquisitionen sind eine mögliche Wachstumsstrategie. Unter M&A-Aspekten gibt es verschiedene Ansätze, es hängt davon ab, ob wir Märkte oder Technologie hinzugewinnen wollen. Wir verfolgen verschiedene Ansätze mit dem Ziel, unser Stromversorgungsgeschäft weiter auszubauen.

Eine ganz andere Möglichkeit wäre es ja, sich aus dem Stromversorgungsgeschäft zurückzuziehen. Wäre das für TDK auch eine Option?

Wie ich bereits erklärt habe, ist das Stromversorgungsgeschäft von TDK-Lambda ein Kernbestandteil der TDK-Strategie im Rahmen der Energiewende. Eine so effiziente Energiewandlung wie möglich durch unsere Leading-Edge-Produkte eröffnet in vielen Bereichen ein enormes Synergiepotenzial zwischen den Produkten von TDK-Lambda und den Geschäftsaktivitäten des TDK-Gesamtkonzerns. Einen Ausstieg aus dem Stromversorgungsgeschäft würde ich darum für die Zukunft ausschließen.

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