Kontron nutzt ebenfalls QorIQ-Prozessoren, vertraut aber auf den CPU-agnostischen Ansatz der AMC-Module, um die Leistungsfähigkeit der Prozessor-Serie dem Anwender zu erschließen. Mit dem universellen Single-Width-AdvancedMC-Prozessormodul »AM4120« kann Kontron auch gleich das erste Mitglied seiner AMC-Produktreihe mit Freescales QorIQ-Prozessoren anbieten. Die neue Modulreihe ist für ein weites Anwendungsfeld ausgelegt, von kostensensitiven Applikationen über leistungsstarke Data-Plane- bis hin zu Control-Plane-Applikationen.
Das Prozessormodul ist ausgestattet mit dem Dual-Core-Prozessor QorIQ P2020 (1,2 GHz), basierend auf der Power-Architecture e500. Mit Funktionen wie dem universellen Bootloader »U-Boot« und redundantem, persistentem Speicher für zyklische Datensicherungen sorgt es für eine hohe Applikationsverfügbarkeit. Für ein vereinfachtes Systemmanagement und hohe Zuverlässigkeit integriert das AMC einen dedizierten Module Management Controller (MMC) für das Board-Management. Damit unterstützt es grundlegende IPMI-Befehle und ermöglicht so, den Modulstatus im System zu überwachen. Zudem sorgen die lange Verfügbarkeit der Freescale-Prozessoren bis mindestens 2018, die Komponentenauswahl und der integrierte Sockel für MicroSDHC-Karten - der Unabhängigkeit von abkündbaren Flash-Bausteinen gewährleistet - für eine hohe Langzeitverfügbarkeit.
Das Modul bietet einen flexiblen Datenaustausch über vier SERDES-Linien, die zu den AMC-Ports 4 bis 7 geroutet werden. Sie sind entweder als PCI-Express-Ports (Root Complex oder End Point) oder als SRIO-Ports (Host oder Agent) konfigurierbar, für Applikationen die eine hardwarenahe Programmierung ohne aufwendigen Overhead benötigen. Damit ist das AMC flexibel in unterschiedlichen Systemkonfigurationen einsetzbar. Zusätzlich bietet es diverse Optionen zum Booten des Betriebssystems, beispielsweise von einer leicht austauschbaren MicroSDHC-Karte (was Updates vereinfacht) oder vom NOR-Flash oder dem gelöteten NAND-Flash für besonders robust auszulegende Applikationen. Für weitere Flexibilität in der Inter- und Intra-Systemkommunikation unterstützt die Baugruppe bis zu drei Gigabit-Ethernet-Kanäle die entweder zum AMC Port 0 sowie zu zwei RJ45-Schnittstellen an der Frontblende geroutet werden oder auf die AMC Ports 0 und 1 sowie an einen Port an der Frontblende gelegt werden können. Je nach Applikationsanforderung kann das Prozessormodul auch in Systemkonfigurationen ohne MCH eingesetzt werden. Dadurch können die Entwicklungskosten und Entwicklungszeit für Applikationen in Märkten wie Industrielle Automation, Medizintechnik, Kommunikation, Verteidigung, Verkehrs- und Transportwesen und Avionik noch weiter reduziert werden. Für besonders robust auszulegende Applikationen ist das Kontron AM4120 auf Projektbasis auch in einer Version für den erweiterten Temperaturbereich verfügbar. Das AdvancedMC-Prozessormodul unterstützt den Bootloader U-Boot, IPMI, VxWorks 6.9 und Linux LTIB.