E-Fahrzeuge stellen hohe Sicherheitsanforderungen an die Batterietechnologie, einschließlich des Batteriegehäuses. Herkömmliche Batteriegehäuse bestehen daher oft aus schweren metallischen Profilen und Formteilen. Doch diese wirken sich negativ auf das Gesamtgewicht und die Fahrzeugleistung aus.
Daher wächst das Interesse an leichten Batteriegehäusen aus funktionalen Verbundwerkstoffen, die sowohl eine hohe Sicherheit als auch Langlebigkeit bieten. Zur Konzeption eines neuen Ansatzes bündeln der Entwicklungsdienstleister EDAG Group sowie der Werkstoffanbieter Mitsubishi Chemical Group und der Batteriesystemhersteller Kreisel Electric ihre Kräfte.
Im Ergebnis ist ein besonders leichtes Batteriekonzept aus Verbundwerkstoffen entstanden, das in der Lage ist, alle Anforderungen an ein Batteriegehäuse für E-Fahrzeuge zu erfüllen. Mit dem leichten und gleichzeitig leistungsstarken Batteriespeicher sollen insbesondere Kunden angesprochen werden, die mittlere Stückzahlen produzieren. Von High-Performance Fahrzeugen wie elektrifizierte Sportwagen bis hin zu People-Movern – die Gewichtsreduzierung sowie die Möglichkeit, den Batteriekasten in einem einzigen Prozess herzustellen, können zu einem deutlichen Wettbewerbsvorteil im Markt führen.
Zum Einsatz kommen funktionale Verbundwerkstoffe aus dem Hause Mitsubishi Chemical Group, um das erforderliche Eigenschaftsspektrum zu erreichen. Durch die Verwendung dieser Materialien in Batteriegehäusen lassen sich leichte Strukturen schaffen, die die notwendige Festigkeit und Steifigkeit bereitstellen, um den Crashanforderungen für Automobilanwendungen gerecht zu werden.
Ebenso ist auch der Brandschutz und die elektromagnetische Abschirmung berücksichtigt. So wird das für die Isolierung prädestinierte MAFTECTM eingesetzt, das mit Hilfe von Keramikfasern eine feuerfeste Barriere erzeugt. Für die komplexen Bereiche wurde ein Forged Molding Compound (FMC) ausgewählt. Zudem wurde bei der Entwicklung des Hochvoltspeichersystems darauf geachtet, dass alle Bauteilkomponenten dem Werkstoffkreislauf wieder zugeführt werden können.
Hervorzuheben ist auch die Zelltechnologie, die von Kreisel Electric bereitgestellt wird. Die Zellen werden hierbei in einem patentierten Kreisel Hollowblock durch eine Immersionskühlung temperiert. Dabei werden die Zellen von einem dielektrischen Fluid dauerhaft direkt umströmt. So kann die Wärme sehr effizient abgeführt werden und eine außergewöhnlich geringe Temperaturspreizung wird gewährleistet. Gleichzeitig steht eine speziell für Hochleistungsanwendungen geeignete Zelltechnologie zur Verfügung.