Nachhaltige Elektrolyse-Stacks

Grüner Wasserstoff aus Down Under soll Deutschland versorgen

11. August 2023, 10:12 Uhr | Fraunhofer IST
Grüner Wasserstoff aus New South Wales soll als Ammoniak an deutschen Häfen ankommen und dann die Dekarbonisierung der Industrie unterstützen.
© Pixabay

Skalierbare Elektrolyse-Stacks mit neuartigen Katalysator-Materialien sollen Deutschland mit grünem Wasserstoff aus Australien versorgen. Effiziente Montageprozesse sowie die Anlieferung von 1 Gigawatt als Ammoniak an deutsche Häfen soll eine verläßliche H2-Wertschöpfungskette aufbauen.

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Shipping the sunshine - Wie bekommt man grünen Wasserstoff kosteneffizient von Australien nach Deutschland? Dieser Fragestellung geht das Fraunhofer IST gemeinsam mit deutschen und australischen Projektpartnern nach. Das Konsortium plant zunächst Machbarkeitsstudien und will nach validierten Elektrolyse-Entwicklungen und modellbasierte Bewertungen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette grünen Wasserstoff aus Australien nach Deutschland transportieren.

Wasserstoff-Wertschöpfungskette für Export

Das Projekts »ScaleH2« der Förderinitiative HyGate will mit skalierbaren PEM-Elektrolyse-Stacks und neuartigen Materialien erneuerbaren Wasserstoff kosteneffizient herstellen. Im Anschluss soll der Wasserstoff dauerhaft aus dem australischen Illawara in New South Wales nach Deutschland exportiert werden. Die Schwerpunkte liegen auf der Verarbeitung innovativer Katalysatormaterialien, der Verwendung kosteneffizienter Bipolarplatten, der Demonstration produktionstechnisch skalierbarer Beschichtungs- und Stack-Montageprozesse, der Analyse geologischer Untergrundspeicher sowie der techno-ökonomischen Bewertung der Exportlieferkette.

Die Anlieferung des grünen Wasserstoffs soll in Form von Ammoniak über deutsche Häfen erfolgen, insbesondere den Energiehafen Wilhelmshaven. Nach der Rückumwandlung in Wasserstoff soll dieser in die »Hydrogen Valleys« transportiert werden, unter anderem wollen sich damit die Stahlwerke der Salzgitter AG dekarbonisieren. Der Partner des Wasserstoff Campus Salzgitter möchte seine CO2-Emissionen reduzieren und zu einer kohlenstoffarmen Industrie übergehen. Der australische Energieinfrastrukturbetreiber ATCO will dazu eine Exportlieferkette mit einer Elektrolysekapazität von 1 Gigawatt und der anschließenden Umwandlung in Ammoniak aufbauen.

Ein Gigawatt aus Ammoniak

Der Auftakt des Projekts fand am Wasserstoff Campus Salzgitter statt, wo die ersten Schritte des ScaleH2-Projekts abgestimmt und koordiniert wurden. »Ein besonderes Highlight war die Führung durch unsere neue automatisierte Stapelanlage für Brennstoffzellen und Elektrolyse-Stacks, die zeigt, wie wir im Projekt automatisierte Prozesse im Industriemaßstab für innovative Elektrolysetechnologien entwickeln können«, erklärt Christoph Imdahl, Projektkoordinator des deutschen Verbunds und Gruppenleiter am Fraunhofer IST. »Wir sind hochmotiviert und gespannt auf die kommenden Herausforderungen und Chancen, die uns im Rahmen dieses Projekts erwarten. Gemeinsam setzen wir uns für eine nachhaltige Zukunft ein und freuen uns auf ein spannendes Projekt mit unseren Partnern.«

Partner im binationalen Projekt sind ATCO, UNSW, UTS, die Fraunhofer-Institute IST und IEG, das Institut für Energie- und Systemverfahrenstechnik der TU Braunschweig, die Eisenhuth GmbH & Co. KG und als assoziierte Partner die Salzgitter AG und Uniper SE. (uh)


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