Wegbereiter für mehr Effizienz

Rechenzentren setzen auf Gleichstrom

14. Oktober 2025, 8:02 Uhr | Heinz Arnold
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Rechenzentren stehen angesichts der rasant steigenden Leistungsdichte vor einem tiefgreifenden Umbruch in ihrer Energieversorgung. Nur mit Gleichstrom können sie in Zukunft wirtschaftlich und nachhaltig betrieben werden.

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Der weltweite Markt für Rechenzentren wächst laut einer Studie von BCC Research von 418 Mrd. Dollar in diesem Jahr bis 2030 auf 692 Mrd. Dollar, das entspricht durchschnittlich 10,6 Prozent pro Jahr. Einer der Haupttreiber dafür ist Cloud-Computing und KI. 

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Neben Rechenzentren profitieren auch die Gebäudeautomation, Beleuchtungen, Logistiksysteme, die Elektromobilität und dezentrale Energiesysteme vom Umstieg auf die Gleichstromtechnik.

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Wegen der stark steigenden Rechenleistung explodiert auch der Energiebedarf pro Server-Rack. Aktuell liegt er bei rund 140 kW, in naher Zukunft sollen es 300 bis 600 kW, später sogar bis zu 1 MW pro Rack sein. Mit klassischer Wechselstromversorgung stoßen Rechenzentren hier an physikalische und wirtschaftliche Grenzen: große Leitungsquerschnitte, viele Umwandlungsstufen, hoher Materialeinsatz – vor allem Kupfer – und enormer Platzbedarf für Infrastruktur anstelle von Rechenleistung.

Gleichstrom steigert Wirtschaftlichkeit von Rechenzentren

»Die Zukunft liegt in der Gleichstromtechnik«, sagte kürzlich Zafer Cankurtaran, Product Manager für Direct Current Technology von Rittal, im Interview mit Markt&Technik. Der erste Schritt besteht im Umstieg auf 400-V-Gleichstrom. Dabei wird die Leistungselektronik aus dem Rack ausgelagert und in sogenannte Sidecars verlagert, die die Server effizienter versorgen. Weltweit gibt es bereits 10 bis 20 Rechenzentren mit dieser Technologie – unter anderem von NTT. Unterstützt wird der Wandel durch Standards wie »Diablo 400« der Open Compute Project Foundation, getragen von Tech-Giganten wie Microsoft, Meta und Google.

Ein vollständiger Gleichstrombetrieb mit 800 V ist der nächste Schritt – er erfordert jedoch neue Architekturen. Die ersten 800-V-DC-Rechenzentren erwartet Cankurtaran in zwei bis drei Jahren, ab 2030 soll die Technologie flächendeckend zum Einsatz kommen.

Neben höherer Energieeffizienz (durch weniger Umwandlungsverluste) überzeugt die Gleichstromtechnik auch durch geringeren Ressourcenverbrauch und höhere Zuverlässigkeit. So müssen beispielsweise nur noch zwei statt bis zu fünf Leitungen verlegt werden – das spart rund 50 Prozent Kupfer ein. 

 


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