Restrukturierung greift

»Turnaround von amsOSRAM ist in vollem Gang!«

11. Februar 2025, 9:47 Uhr | Heinz Arnold
Aldo Kamper, CEO von amsOSRAM: »Die Konzentration auf das Kernportfolio in unserem Halbleitergeschäft erweist sich als richtig, es ist seit 2023 um etwa 7 Prozent gewachsen.«
© ams OSRAM

Leichter Umsatzrückgang, doch ams OSRAM sieht sich auf dem richtigen Kurs: Im vierten Quartal konnten Einsparungen über Plan erzielt werden, Umsatz und Profitabilität lagen über der Mitte der Prognosespanne.

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amsOSRAM erwartet für dieses Jahr allein aus dem Neugeschäft, also über Design-Wins, von bis zu EUR 5 Mrd. Euro über den Lebenszyklus der Produkte. Der freie Cash-Flow drehte nach -332 Mio. Euro in 2023 im vergangenen Jahr ins Positive und lag bei 12 Mio. Euro.  Für dieses Jahr erwartet amsOSRAM einen freien Cash-Flow von 100 Mio. Euro. 

Die Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 3,43 Mrd. Euro nach 3,59 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2023. Dies ist auf einen Rückgang im L&S-Segment zurückzuführen, nachdem das Geschäft mit digitalen Systemen im Jahr 2023 veräußert und das OEM-Modulgeschäft teilweise eingestellt wurde.

»Unser Turnaround ist in vollem Gange. Die Konzentration auf das Kernportfolio in unserem Halbleitergeschäft erweist sich als richtig, es ist seit 2023 um etwa 7 Prozent gewachsen, getrieben von einer starken Erholung bei Sensoren für mobile Endgeräte im Zuge neuer Produktanläufe, sowie einem robusten Automobilgeschäft«, sagt Aldo Kamper, CEO von ams OSRAM. Die Einsparungen aus dem strategischen Effizienzprogramm »Re-establish the Base« (RtB) lägen über Plan: »Wir haben 2024 einen positiven freien Cashflow erwirtschaftet und erwarten für 2025 eine Margenverbesserung, sowie einen positiven freien Cashflow von mehr als 100 Millionen Euro, auch wenn die Märkte volatil bleiben«, so Kamper.

Q4/24 Finanz- und Geschäftsentwicklung

Der Umsatz blieb mit 882 Mio. Euro im vierten Quartal 2014 gegenüber dem Vorquartal praktisch unverändert und lag damit über der Mitte der prognostizierten Spanne von EUR 810 bis 910 Mio. Euro. Saisonal starke Umsätze im Auto-Ersatzlampengeschäft und ein stabiles Geschäft mit Halbleitern für den Automobilsektor glichen die anhaltende Schwäche bei industriellen und medizinischen Anwendungen sowie den beginnenden saisonalen Rückgang bei Halbleiterprodukten für mobile Endgeräte aus. Der stärkere US-Dollar trug ebenfalls dazu bei, dass das Ergebnis über der Mitte der prognostizierten Spanne lag.

Im Jahresvergleich sanken die Umsatzerlöse der Gruppe um 3 Prozent aufgrund der konjunkturbedingten Schwäche des Halbleitergeschäfts in den Bereichen Automobil und Industrie & Medizintechnik sowie einiger auslaufender OEM-Module im Bereich Lampen & Systeme. Das relevante Halbleiter-Kernportfolio (ohne das nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende Portfolio) verzeichnete ein Wachstum von 7 Prozent im Jahresvergleich.

Das bereinigte EBITDA (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag mit EUR 150 Mio. und einer bereinigten EBITDA-Marge von 17,0% über der Mitte der prognostizierten Spanne von 15 bis 18 Prozent.

Die bereinigte EBIT-Marge (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern) der Gruppe lag bei 6,8 Prozent. Das bereinigte EBIT belief sich auf 60 Mio. Euro.

Halbleiter tragen 70 Prozent bei

Das entspricht 608 Mio. Euro. M vergangenen Jahr waren es noch 629 Mio. Euro.  Der Umsatz mit opto-elektronischen Halbleitern sank um 31 Mio. auf 350 Mio. Euro im Q4/24 im Vergleich zu 381 Mio. Euro im Q3/24. Das bereinigte EBITDA betrug 51 Mio. Euro, was einer bereinigten EBITDA-Marge von 14,6 Prozent entspricht, ein Rückgang von 88 Mio. Euro in Q3/24.

Das Unternehmen erhält weiterhin nicht rückzahlbare Zuzahlungen für die gemeinsame Entwicklung von LED-Technologien (NRE Zahlungen) von bestimmten Kunden auf einer derzeit wiederkehrenden Basis. Das unterstreiche laut amsOSRAM die führende Technologieposition. 

CMOS-Sensors und ASICs (CSA)

Der Umsatz mit CMOS-Sensoren und ASICs sank im vierten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal um 8 Mio. auf 258 Mio. Euro, was auf die typische saisonale Abschwächung der Nachfrage nach Komponenten für mobile Endgeräte zurückzuführen sei.

Das bereinigte EBITDA stieg von 48 Mio. im Q3/24 auf 55 Mio. Euro im Q4/24, was einer bereinigten EBITDA-Marge von 21,3 Prozent entspricht. Dies ist neben Einmaleffekten auf Portfolio-Optimierungen und Kosteneinsparungen zurückzuführen, die beide Teil des »Re-establish the Base«-Programms sind. 

Segment Lamps & Systems (L&S) 

Das Segment Lamps & Systems machte mit 275 Mio. Euro rund 30 Prozent des Umsatzes im Q4/24 aus. Ein typischer, starker Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht dem saisonalen Nachfragemuster des Kfz-Ersatzlampengeschäfts. Der leichte Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf abgekündigte OEM-Modul-Produkte zurückzuführen.

Das bereinigte EBITDA im Q4/24 belief sich auf EUR 50 Mio. bzw. eine bereinigte EBITDA-Marge von 18,2 Prozent, was dem Rückgang des Gewinnhebels entspricht.


 


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