Winbond-Tochter übernimmt

Panasonic verkauft IC-Geschäft nach Taiwan

28. November 2019, 10:41 Uhr | Heinz Arnold
Erst kürzlich hatte Panasonic Batterie-Management-ICs auf Basis einer neuen Technik vorgestellt, die es erlauben soll, Li-Ionen-Batterien besser als bisher zu überwachen, wieder zu verwenden und zu recyceln.
Erst kürzlich hatte Panasonic Batterie-Management-ICs auf Basis einer neuen Technik vorgestellt, die es erlauben soll, Li-Ionen-Batterien besser als bisher zu überwachen, wieder zu verwenden und zu recyceln. Jetzt verkauft Panasonic das Chip-Geschäft an Nuvoton.
© Panasonic

Panasonic Semiconductor Solutions geht an die taiwanische Nuvoton, an der Winbond einen Anteil von 62 Prozent hält.

Nuvoton entwickelt ARM-basierte Controller sowie Audio-ICs und Leistungshalbleiter. Das Unternehmen war 2008 aus Winbond hervorgegangen und wird seit 2008 an der Taiwan Stock Exchange gehandelt. 2018 erzielte Nuvoton einen Umsatz von 1,7 Mrd. Dollar. Zusammen mit Winbond betreibt Nuvoton eine 6-Zoll- und eine 12-Zoll-Fab, die 4300 Mitarbeiter beschäftigen.

Seit einigen Jahren hat Panasonic versucht, das IC-Geschäft auf den Automotive-Markt auszurichten, doch ist es offensichtlich nicht gelungen, das Unternehmen mit dieser Strategie zu neuem Wachstum zu führen. Eigentlich war für dieses Jahr ein positives Ergebnis angestrebt. Nicht zuletzt aufgrund des Handelskrieges zwischen China und den USA fiel aber die Nachfrage, und das Unternehmen musste in diesem Finanzjahr einen Verlust von 215 Mio. Dollar verzeichnen. Deshalb hat sich das Management zum Verkauf entschlossen.

Über die vergangenen Jahre hatte Panasonic versucht, die Halbleitersparte neu auszurichten. 2014 hatte Panasonic die Wafer-Fertigung in ein zusammen mit der israelischen Foundry Tower Semiconductor gebildetes Joint Venture ausgelagert. Die Assembly-Aktivitäten wurden von Singapur, Indonesien und Malaysia nach Hongkong zusammen geführt. 2015 ging das System-LSI-Geschäft an Socionext und für dieses Jahr war geplant, die diskreten Halbleiter an Rohm zu verkaufen.  

Zudem hat sich das Unternehmen vom Anbieter von Chips für den Consumer-Markt zu einem Hersteller gewandelt, der sich auf Chips für den Einsatz in Autos konzentriert hat. Doch habe sich die Wettbewerbssituation verschärft, wie Panasonic in der Pressemitteilung zum Verkauf der IC-Sparte schreibt. Nuvoton könne nun von den Fortschritten, die Panasonic auf dem Gebiet der Sensoren wie CMOS-Bildsensoren, den Batterie-Management-ICs und den MOSFETs für den Batterieschutz erzielt habe, besser profitieren und sei in der Lage, die erforderlichen Investitionen durchführen, um die Halbleitereinheit auf Wachstumskurs zu führen.

Panasonic war 1957 in die Fertigung von Halbleitern eingestiegen. Anfang der 90er Jahre zählte Panasonic zu den Top-Ten der Halbleiterhersteller weltweit. Damals erreichten japanische Chiphersteller einen Weltmarktanteil von fast 50 Prozent. Jetzt liegt er bei rund 7 Prozent.

 

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