Steckverbinder für die Leiterplatte 

Durchbruch bei der SKEDD-Direktstecktechnik? 

11. November 2016, 13:10 Uhr | Corinna Puhlmann-Hespen
SKEDD-Steckverbinder von Lumberg
© Lumberg

Das gängige Verbindungsschema »Leiterplatte – gelötetes/eingepresstes Gegenstück – Steckverbinder« ist über Jahrzehnte unangetastet geblieben. Mit der SKEDD-Direktstecktechnik soll sich das ändern. Das Gegenstück wird überflüssig!

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Schon mal was von SKEDD gehört? Die Technologie ermöglicht reversibles, direktes Stecken an jeder beliebigen Position auf der Leiterplatte. Durch diese direkte Art der Kontaktierung fällt nicht nur eine Komponente – nämlich das Gegenstück oder der Stecksockel – weg, es entfällt auch ein Prozessschritt, das Löten oder Einpressen. Dadurch ergeben sich zum Teil signifikante Vorteile, etwa in punkto Bauraum, Fertigung, Kosten und elektrischer Performance. 
 

Achim Engel, Würth Elektronik ICS
Achim Engel, Würth Elektronik ICS: »SKEDD lässt sich in Werkzeugmaschinen ebenso einsetzen wie in Steuerplatinen von industriellen Maschinen, Consumer-Elektronik oder Baugruppen von PKWs. Verdrängungspotenzial gegenüber bestehenden Anschlussarten sehen wir definitiv.«
© Würth Elektronik ICS

Dank neuem Kontakt-Design lässt sich der Steckverbinder von Hand werkzeuglos in die durchkontaktierten Bohrungen stecken. Der einzelne Kontakt besteht aus zwei federnden Kontaktschenkeln, die beim Einstecken in eine metallisierte Hülse in die Leiterplatte gleichermaßen federnd zusammenfahren. Die Kontaktandruckkräfte der beiden Kontaktschenkel stellen somit die zuverlässige mechanisch-elektrische Verbindung her. Die Technologie stammt von Würth Elektronik ICS, das auch die Patente hält. Als Spezialist auf dem Gebiet der Leiterplattenkontaktierung hat das Unternehmen die Direktstecktechnik bereits in den wichtigen Branchen wie Automotive, Industrie-Elektronik und der Weißen Ware zusammen mit Kunden erprobt.

Christian Forner, Lumberg
Christian Forner, Lumberg: »SKEDD ist vielseitig anwendbar. Mit Sicherheit werden bestehende Lösungen, seien es herkömmlich gelötete Bauteile oder Press-Fit-Anschlüsse, Platz für SKEDD mit IDT machen müssen.«
© Lumberg

»Die Einstiegshürden im etablierten Steckverbinder-Markt sind allerdings sehr hoch«, berichtet Achim Engel, SKEDD-Produktmanager von Würth Elektronik ICS. Aus diesem Grund setzt das Unternehmen bei der Vermarktung nun auch auf das Know-how und die Kundennähe namhafter Technologiepartner. Das erklärte Ziel ist es, die Akzeptanz und Verbreitung am Markt innerhalb kurzer Zeit deutlich zu steigern! Lizenznehmer sind Phoenix Contact, Lumberg und Diehl Metal Applications. Zudem bietet auch Würth Elektronik eiSos, also der Steckverbinder-Spezialist innerhalb der Würth-Gruppe, seit kurzem SKEDD-Steckverbinder an. Weil die Technologiepartner SKEDD unterschiedlich auslegen und zum Teil auch andere Kundenkreise adressieren, eröffnet sich ein enorm großes Anwendungsfeld. Steht die Technologie also vor dem Durchbruch? Die Erwartungen aller Beteiligten sind derzeit sehr hoch. 

Daniel Kübler, Würth Elektronik eiSos
Daniel Kübler, Würth Elektronik eiSos: »Das Marktpotenzial von SKEDD ist immens, allein schon aufgrund der Tatsache, dass man mit der Technologie den Gegenstecker und dadurch Kosten einsparen kann.«
© Würth Elektronik eiSos

»Das Marktpotenzial ist enorm«  

»Bei der SKEDD-Technologie handelt es sich um ein branchenunabhängiges Lösungskonzept«, betont Achim Engel von Würth Elektronik ICS. »Darauf begründet sich das außerordentliche wirtschaftliche Potenzial!« SKEDD lässt sich in Werkzeugmaschinen ebenso einsetzen wie in Steuerplatinen von industriellen Maschinen, elektrischen Werkzeugen, Consumer-Elektronik oder Baugruppen von Nutzfahrzeugen oder PKWs. »Verdrängungspotenzial gegenüber bestehenden Techniken sehen wir definitiv«, sagt Achim Engel. Die Technologiepartner sehen das ähnlich.


  1. Durchbruch bei der SKEDD-Direktstecktechnik? 
  2. SKEDD-Komponenten von den Lizenznehmern
  3. SKEDD-Direktstecktechnik: Was bisher geschah… 

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