Bildverarbeitung bettet sich ein

Neue Anwendungsfelder durch Embedded Vision

27. Juni 2017, 10:30 Uhr | Andreas Knoll
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Von der PC- zur Board-gestützten Computer Vision

Richard York beschrieb die Entwicklung von der PC- zur Board-gestützten Computer Vision näher: »Bei der Erforschung von Computer Vision wurde lange Zeit Pionierarbeit geleistet, und die Ergebnisse wurden in Industrie- und Fabrikautomatisierung angewandt«, führte er aus. »Anfangs waren solche Systeme mit Spezialkameras und Industrie-Computern ausgestattet, geeignet für den gezielten Einsatz, nicht aber für eine breite Nutzung. Mit der Zeit stieg der Bedarf am industriellen Markt, während zeitgleich – und viel wichtiger – neue eingebettete Verarbeitungstechniken den Markt eroberten, so dass Computer Vision schnell breite Verwendung fand. Aber noch wichtiger sind externe Einflüsse, die neue Techniken aus Märkten wie etwa der Automobilindustrie, dem Mobilsektor oder Rechenzentren hervorbringen. Und dieser Prozess nimmt noch an Fahrt auf!« Dies sei die aufregendste Zeit für die Computer Vision.

Wie konkurriert Embedded Vision nun mit anderen Sensortechniken? »Embedded Vision steht nicht in Konkurrenz zu anderen Sensortechniken, sie ergänzt diese«, betonte Nick Ni, Senior Product Manager Embedded Vision and SDSoC bei Xilinx. »Genau wie menschliche Sinne benötigen Embedded-Vision-Systeme nicht nur Bildsensoren, sondern auch eine Vielzahl an Sensoren niedriger bis mittlerer Geschwindigkeit wie Lidar, Radar, Ultraschall, Infrarot oder Nachtsicht, um ‚blinde Flecken‘ abzudecken. Der Trend ‚Vision-geführter autonomer Systeme‘ geht zur Verschmelzung von Sensoren, maschinellen Lern- und Computer-Vision-Techniken zu immer smarteren Systemen.«

Auch in der Automobilbranche dringt Embedded Vision vor, wobei hier die Sache etwas komplizierter ist: »Für einige Anwendungen, etwa im Automobilsektor, gibt es für Embedded Vision zusätzlich zu Integration und Effizienzsteigerung eine weitere Komplexitätsstufe: Sie muss sicher sein, weil Leben von ihr abhängen«, sagte Markus Tremmel, Driver Assistance Systems Chief Expert bei Bosch. »Daher beansprucht ein System ungefähr doppelt so viele Ressourcen.«

Dass es nicht schon jetzt deutlich mehr Einsatzfälle für Embedded-Vision-Systeme gibt, liegt aus Sicht der Experten am derzeit noch geringen Know-how der Anwender. Dies müsse und werde sich aber rasch ändern, so die einhellige Meinung der Spezialisten.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Neue Anwendungsfelder durch Embedded Vision
  2. Von der PC- zur Board-gestützten Computer Vision

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Basler AG

Weitere Artikel zu MVTec Software GmbH

Weitere Artikel zu ARM Germany GmbH

Weitere Artikel zu XILINX GmbH

Weitere Artikel zu Robert Bosch

Weitere Artikel zu Robert Bosch GmbH

Weitere Artikel zu Bildverarbeitungs-Systeme