Bosch Ventures hat innerhalb einer Woche zwei große Investitionen in das Batterierecycling getätigt und unterstützt damit einen wichtigen Schritt in Richtung der Entwicklung nachhaltiger Technologien. Von dem Geldsegen profitieren die beiden Firmen Cylib und Li Industries.
Das 2022 gegründete Aachener Unternehmen Cylib erhält in der bisher größten Investitionsrunde für ein europäisches Batterierecycling-Unternehmen 55 Millionen Euro von Bosch Ventures, die Corporate-Venture-Capital-Einheit der Bosch Gruppe. Cylib bietet eine eigens entwickelte Technologie für das ganzheitliche Recycling von Lithium-Ionen-Batterien an. Es kann bereits eine erfolgreiche Pilotlinie und abgeschlossene Projekte mit großen Automobil-OEMs sowie Batterieherstellern vorweisen.
Kennzeichnend für das Verfahren von Cylib ist eine effiziente, ressourcen- und klimaschonende Verwertung von Rohstoffen wie Lithium, Graphit, Nickel, Kobalt und Mangan aus Batteriepacks, Schwarzmasse oder Produktionsabfällen.
»Mit dieser Finanzierungsrunde werden wir die nächste Wachstumsphase einleiten, bestehende Kooperationen vertiefen und unser Next-Gen-Batterierecycling industriell skalieren«, erklärt Lilian Schwich, CEO von Cylib.
In dieser Finanzierungsrunde haben sich erstmalig Großinvestoren aus den Bereichen Cleantech, Automobil- und Industrieunternehmen sowie öffentliche Investitionsfonds zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um ein Batterierecycling-Unternehmen zu fördern. Das verdeutlicht, wie viele wichtige Interessengruppen sich mittlerweile auch in Europa für den Aufbau einer resilienten und nachhaltigen Batterieinfrastruktur einsetzen.
Angesichts der rasant zunehmenden Verbreitung von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen, eBikes, Elektrowerkzeugen und Haushaltsgeräten steigt auch die Nachfrage nach Batterierecycling deutlich an. Ähnlich wie die USA hat auch die EU die Materialien in den Batterien für Elektrofahrzeuge bereits als strategisch wichtige Rohstoffe eingestuft und dementsprechend strenge Regularien für das Batterierecycling erlassen. Mit dem Verfahren von Cylib können Batteriehersteller, Automobil-OEMs und alle Unternehmen entlang der Batteriewertschöpfungskette Elemente vor Ort recyceln und diese Regularien sogar übertreffen.
Die Investition in Cylib kommt nur wenige Tage nach der von Bosch Ventures angeführten Investitionsrunde in das US-amerikanische Direktrecycling-Unternehmen Li Industries in Höhe von umgerechnet 33 Millionen Euro (36 Millionen US-Dollar). Li Industries will sich mit skalierbaren Lösungen den großen Herausforderungen in der Kreislaufwirtschaft von Lithium-Ionen-Batterien stellen.
Nach Angaben von Bosch Ventures ist Li Industries das erste und einzige Unternehmen in den USA, das mit seiner Direct-E2ETM-Recyclingtechnologie Batterien mit niedrigem oder gar keinem Kobaltgehalt, zum Beispiel Lithium-Eisen-Phosphat (LFP), in großem Maßstab wirtschaftlich und nachhaltig recyceln kann.