Klima-Sparte von Johnson Controls

Bosch schließt Milliarden-Übernahme im Klimageschäft ab

1. August 2025, 15:06 Uhr | Nach Unterlagen von dpa
Mit dem Kauf stärkt Bosch das Heizungs- und Klimatechnikgeschäft weltweit – besonders in USA und Asien.
© Marijan Murat/dpa

Ein Jahr nach Vertragsunterzeichnung ist die Akquisition der Klimatechnik-Sparte von Johnson Controls durch Bosch abgeschlossen. Der Erwerb des Klimaanlagen-Gemeinschaftsunternehmens von Johnson Controls und dem japanischen Industriekonzern Hitachi ist damit ebenfalls durch.

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Bosch hatte die Übernahme des Heizungs-, Lüftungs- und Klimageschäfts für Wohn- und kleine Gewerbegebäude vom Konkurrenten Johnson Controls vor einem Jahr verkündet. Damals waren auch die Verträge unterschrieben worden. Der Kaufpreis beträgt rund 7,4 Milliarden Euro. 

Bosch-Chef: Steigen in die Champions League auf

Die neuen Einheiten sollen bis 2027 in den Geschäftsbereich Home Comfort mit Verwaltungssitz in Wetzlar integriert werden. Die Bosch-Tochter verdoppelt sich damit nahezu - auf mehr als 25.000 Beschäftigte und einem Umsatz von über acht Milliarden Euro. Die Zahl der Werke steigt von 17 auf 33, die der Entwicklungsstandorte von 14 auf 26. 

Unternehmenschef Stefan Hartung teilte dazu mit: »Bosch nutzt seine Chancen konsequent und steigt im Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft jetzt in die Champions League auf.« Damit beschleunige man das Wachstum und balanciere das Geschäft aus. Bosch werde dadurch kraftvoller und robuster.

Marktposition in den USA und in Asien stärken

Hinter dem größten Kauf in der fast 140 Jahre langen Geschichte des Konzerns stecken strategische Überlegungen: Bosch will damit seine Marktposition in den USA und Asien verbessern. Außerdem sollen so der Bereich Klimatisierung gestärkt und das Geschäft mit Wärmepumpen global ausgebaut werden. Das Unternehmen mit Sitz in Gerlingen bei Stuttgart war mit seiner Tochter Home Comfort - zu der auch Marken wie Buderus gehören - bislang hauptsächlich im Heizungsmarkt in Europa vertreten. Nun kommen York in den USA, Hitachi in Asien sowie weitere lokale Marken hinzu.

Bosch sieht große Wachstumschance

Bosch sieht im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft viel Potenzial für Wachstum: Der Weltmarkt belief sich im vergangenen Jahr nach Bosch-Analysen auf ein Volumen von mehr als 150 Milliarden Euro. Der Konzern geht davon aus, dass er bis 2030 jedes Jahr um mehr als fünf Prozent zulegen wird. Die Treiber für diesen Trend sind nach früheren Angaben der technologische Fortschritt, der Kampf gegen den Klimawandel und neue gesetzliche Vorgaben. Das Marktwachstum will Bosch mit seiner neuen Einheit übertreffen.

Bosch ist als weltweit größter Autozulieferer bekannt, verkauft aber unter anderem auch Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge und Wärmepumpen. Die breite Aufstellung - sonst ein Vorteil - wurde dem Konzern zuletzt aber zum Nachteil. Denn aktuell läuft es für Bosch in fast allen Sparten schlechter - unter anderem wegen der niedrigeren Fahrzeugproduktion, der Zurückhaltung vieler Menschen beim Konsum und der lahmenden Baukonjunktur.


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