Die MIPI-Kameras von Vision Components sind mit Linux-Betriebssystemen kompatibel. Linux hat sich in der Praxis der vergangenen Jahre als führend im Bereich Embedded Vision herauskristallisiert. Für die Kommunikation zwischen Sensor und CPU-Platine hat das Unternehmen Treiber für die häufigsten Hardwarekombinationen entwickelt und erweitert fortlaufend das Treibersortiment zur Anbindung weiterer Boards. Die Standardtreiber werden kostenlos im Quellcode zur Verfügung gestellt. Für die Applikationsentwicklung sind Anwender zwar auf sich gestellt, können dabei aber auf Code oder Libraries zurückgreifen, die in der Linux-Community schon vorhanden sind. Hier ist noch einmal ein markanter Unterschied zu Embedded-Vision-Systemen aus einer Hand zu nennen: Bei diesen sind nicht nur alle Hardwarekomponenten aufeinander abgestimmt, sondern es werden auch umfangreiche Softwarebibliotheken für Messen und Prüfen, Blob-Analyse, 3D-Bildverarbeitung, Farbbildverarbeitung, Hyperspectral Imaging, Morphologie und Bewegungsanalyse sowie zugeschnittene Pakete für häufige Standardanwendungen wie Schriftzeichenerkennung und -verifizierung (OCR/OCV) angeboten.
Beide Embedded-Vision-Ansätze haben auch weiterhin ihre Berechtigung. Die Entscheidung für einen von beiden hängt vom Einzelfall ab. Die maßgebenden Entscheidungskriterien sind Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Stückzahlen. Eine eingängige Beratung vom Hersteller empfiehlt sich in jedem Fall.
Die Zukunft der Bildverarbeitung gehört der Embedded Vision. Nur sie bietet die nötige Flexibilität für zukünftige Anwendungen, sowohl durch ihren kleinen Formfaktor als auch durch die Softwareeinbindung. Da die generierten Daten stetig steigen und kurze Reaktionszeiten bis hin zu Echtzeit gefordert werden, sind Embedded-Systeme entscheidende dezentrale Komponenten. Die MIPI-Schnittstelle erfährt aktuell eine so große Verbreitung, dass sie langfristig eine wichtige Rolle spielen wird. Vor allem die kompakten MIPI-Kameramodule eignen sich für Anwendungen in den Massenmärkten Smart Home, Smart City, Mobilität und auch im industriellen Umfeld der Smart Factory.
Die Autorin
Miriam Schreiber
ist seit 2009 in leitender Position für die Unternehmenskommunikation bei Vision Components zuständig. Sie verantwortet die internationalen Marketingaktivitäten, einschließlich der Messeauftritte sowie der Web-Kommunikation und Social Media.