Zwar verzichtet der britische Zoll noch bis 1. Juli auf klassische Kontrollen, doch allein die Tatsache für die EU, nun Drittland zu sein, sorgte zu Jahresbeginn für massive Probleme.
Auch wenn es nicht mehr zu kilometerlangen LKW-Rückstaus an den Kontrollpunkten der britischen Häfen kommt, von Normalität zu sprechen, zwei Monate nach Inkrafttreten des Brexits, wie es die britische Regierung tut, ist wohl Wunschdenken. So warnte letzte Woche Richard Burnett, Chef des britischen Spediteurverbands, dass viele LKWs zur Hälfte leer seien, weil viele britische Exportbetriebe ihr Europageschäft seit Jahresbeginn fast eingestellt haben - zu aufwändig seien die Zollkontrollen.
Welche Auswirkungen der Brexit bisher für die Elektronikbranche in Deutschland hatte, die weiterhin ihre Kunden in Großbritannien versorgt, haben wir mit einer aktuellen Befragung namhafter Unternehmen versucht herauszufinden. Wir haben dabei vier Fragen gestellt:
Stellen Sie im Import-/Export mit dem Vereinigten Königreich seit Inkrafttreten des Brexit Veränderungen fest?
Wodurch werden diese Veränderungen in Ihren Augen verursacht? Erhöhter Dokumentationsaufwand (Papierkrieg), mangelnde Personalausstattung der zuständigen Behörden?
Wie wirken sich diese Veränderungen bisher auf die Kunden aus? Werden Sie mit Lieferverzögerungen konfrontiert? Wenn ja, in welchem Umfang? Schlagen sich die Probleme auch auf die Preise nieder?
Bis wann rechnen Sie mit einer Entspannung/Normalisierung der Situation an den Grenzen der EU zu Großbritannien? Was wäre dazu in Ihren Augen vor allem notwendig?
Beteiligt haben sich an dieser Befragung insgesamt 20 Unternehmen und Verbände. Ihre Antworten finden Sie in der folgenden Bildergalerie.