Samsung warnt

IC-Knappheit ist ernst – und wird dauern

19. März 2021, 9:04 Uhr | Heinz Arnold
Blick auf die Fab in Pyeongtaek von Samsung.
© Samsung

Jetzt befürchtet Samsung wegen der IC-Knappheit den Start neuer Smartphone-Generationen verschieben zu müssen.

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»Wenn Samsung öffentlich über eventuelle Verschiebungen künftiger Produkte spricht, dann muss die Verknappung ein wirklich ernstes Problem sein«, mit diesen Worten zitiert die Taipei Times Avi Greengart, Analyst und Gründer von Consultancy Techsponential. Denn Koh Dong-jin, Cochief Executive Officer von Samsung, hatte öffentlich von einer »Schieflage in der globalen Halbleiterversorgung« gesprochen. Das Unternehmen erwägt sogar, deshalb den geplanten Start des neusten Smartphone-Typs der Galaxy-Note-Serie in diesem Jahr zu überspringen.

Samsung, einer der größten IC-Hersteller der Welt, fertigt zwar viele Chip-Typen selber, ist aber auch auf Zulieferer angewiesen. Dazu gehört beispielsweise Qualcomm, die die 5G-HF-Funkchips für die Smartphones entwirft und von Foundries wie TSMC fertigen lässt. Trendforce schätzt, dass die Knappheit dieser Chips den Smartphone-Ausstoß im zweiten Quartal um 5 Prozent reduzieren könnte.

Selbert hat Samsung über die vergangenen Jahre kräftig in den Ausbau der eigenen Fertigungskapazitäten und in die Entwicklung neuer Prozesstechniken investiert: Laut den Analysten von IC Insights von 2017 bis 2020 nicht weniger als 93,2 Mrd. Dollar. Der Lohn der Rieseninvestition: Samsung ist mit TSMC derzeit der einzige IC-Hersteller der Welt, der ICs auf der 7-nm- und 5-nm-Ebene produzieren kann.

TSMC wird in diesem Jahr zwischen 25 und 28 Mrd. Dollar investieren. IC Insights rechnet damit, dass Samsung und TSMC 2021 zusammen auf einen Betrag von über 55 Mrd. Dollar kommen werden. Weil kein anderer Halbleiterhersteller in der Lag sei, ähnlich hohe Summen aufzubringen, könnten Samsung und TSMC ihren Vorsprung im Halbleitersektor weiter ausbauen.


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