Samsung-Chef Lee Jae-yong soll vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden, um Südkoreas Halbleiterindustrie wettbewerbsfähiger zu machen.
66 Prozent der Personen, die sich an einer kürzlich von Realmeter durchgeführten Umfrage beteiligt hatten, votierten für die Entlassung von Lee Jae-yong, wie The Korea Times berichtet. Die Befürworter versprechen sich davon eine Revitalisierung der südkoreanischen Wirtschaft. 28,2 Prozent hätten sich gegen eine Begnadigung ausgesprochen, weil dies nach einer Sonderbehandlung aussehe.
Präsident Moon Jae-in hatte bereits früher darauf hingewiesen, dass Samsung eine führende Rolle dabei einnehmen sollte, die globale Position der Halbleiterindustrie des Landes angesichts der Einführung neuer Technologien und des chinesisch-amerikanischen Handelsstreits zu verteidigen. Beobachter fürchten, dass bei Samsung strategische Entscheidungen aufgeschoben werden könnten, weil Lee im Gefängnis sitzt.
Lee war wegen Bestechung zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden und würde regulär im Juli 2022 entlassen werden.
Falls Lee Jae-yong tatsächlich zum Befreiungstag Südkoreas am 15. August begnadigt oder auf Bewährung freigesetzt würde, stünde noch nicht fest, ob er überhaupt bei Samsung arbeiten dürfte. Denn ein Gesetz des Landes verbietet Personen, die der Bestechung überführt wurden, über einen Zeitraum von fünf Jahren ab Entlassung aus dem Gefängnis bei einem Unternehmen zu arbeiten.