Die weltweite Bekämpfung der Corona-Pandemie beschert Firmen wie ebm-papst und Würth Elektronik eine rasant steigende Auftragslage. Spezielle Leiterplatten, Komponenten zur Motoransteuerung und Radialgebläse sind gefragt wie nie.
Der Verlauf der COVID-19-Pandemie führt weltweit zu stark wachsenden Bedarfen an medizinischer Ausrüstung. Gleichzeitig geraten die Lieferketten für Medizintechnik unter Druck. Es kommt jetzt darauf an, Engpässe so gut wie möglich zu vermeiden, denn gute medizinische und medizintechnische Betreuung sind entscheidend im Umgang mit dem gefährlichen Virus.
ebm-papst stellt seit vielen Jahren Komponenten für Beatmungsgeräte her. Angesichts der aktuellen Lage hat die Gruppengeschäftsführung die Fertigung und Auslieferung von medizintechnischen Komponenten an allen ebm-papst Standorten weltweit mit der höchsten Prioritätsstufe versehen. Konkret geht es um das Bedienen der Nachfrage von Komponenten für Beatmungsgeräte und Atemschutzgeräte (PAPR), sowie Analysegeräte im Laborbereich. Bestandskunden bitten um Vorziehung der Lieferungen und fragen Erhöhungen der Stückzahlen an. Zudem erreichen ebm-papst viele neue Anfragen – teilweise im sechsstelligen Stückzahlbereich – von namhaften Firmen sowohl aus dem Bereich Medizintechnik, als auch aus anderen Branchen. Die Anfragen haben sich gegenüber der Zeit vor der Pandemie laut Angaben von ebm-papst verfünfzehnfacht.
Für die Beatmungsgeräte liefert ebm-papst verschiedene Produkte. Neben Motor, Motoransteuerung und der zugehörigen Elektronik, kommen komplette Radialgebläse des Ventilatoren- und Motorenherstellers zum Einsatz. Bislang konnte die erhöhte Nachfrage bedient werden, indem ebm-papst seine Kapazitäten in diesem Bereich stark erhöht hat. »Dank dem außerordentlichen Einsatz der Mitarbeiter und der hervorragenden Arbeit der Bereiche Vertrieb, Produktion und Einkauf, werden in engmaschiger Abstimmung Entscheidungen über den gezielten Einsatz unserer Ressourcen und Kapazitäten getroffen«, betont Jochen Schultheiß, Sales Manager Medical and Compact Air Technology.
Auch Würth Elektronik verzeichnet aktuell einen starken Anstieg in der Nachfrage nach Komponenten für Beatmungsgeräte, konkreter: nach Leiterplatten. »Dank unserer drei Produktionsstandorte in Deutschland können wir die Hersteller der Beatmungsgeräte kurzfristig mit Leiterplatten in den unterschiedlichsten technologischen Ausführungen beliefern«, erklärt Thomas Beck, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing. »Wir sind in der Lage Aufträge kurzfristig anzunehmen, einzusteuern, reibungslos zu produzieren und zuverlässig zu liefern. Somit leistet Würth Elektronik CBT als einer der führenden Leiterplattenhersteller in Europa einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung der Lieferkette in diesem medizinischen Notfall«, so Beck weiter.
In den drei deutschen Werken in Niedernhall, Rot am See und Schopfheim werden im Dreischichtbetrieb alle Arten von Leiterplatten gefertigt – von Basic-Technologien über komplexe HDI-Leiterplatten bis zu anspruchsvollen Starrflex-Platinen.
Dadurch haben laut Angaben von Würth die Produktionsstandorte auch jetzt die nötigen Ressourcen und Materialien, um Aufträge für systemrelevante Produkte anzunehmen und mit höchster Sorgfalt herzustellen. Damit die Produktion in den deutschen Werken weiterhin gesichert ist, wurden schon vor Wochen strenge Schutzmaßnahmen und Hygienevorschriften für alle Mitarbeiter eingeleitet und umgesetzt. Bei Bedarf sollen diese angepasst werden.
Auch ebm-papst wird in den kommenden Monaten alles tun, um den gestiegenen Bedarf weiterhin zu decken, verspricht das Unternehmen. Trotzdem könnten Engpässe nicht vollständig ausgeschlossen werden, da die zusätzlichen Anfragemengen weit über den gestiegenen aktuellen Liefermengen liegen. Des Weiteren verteilt sich die Produktion der Komponenten über verschiedene Standorte und Länder, was wiederum eine funktionierende, weltweite Lieferantenkette voraussetzt.
»Wir sehen es als unsere gesellschaftliche Verantwortung der erhöhten Nachfrage im Medizintechnikbereich gerecht zu werden und tun alles in unserer Macht stehende, um die Produktionskapazitäten entsprechend anzupassen. Unsere obersten Prioritäten sind dabei, die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu schützen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und die Versorgung unserer Kunden sicherzustellen«, sagt Stefan Brandl, der CEO der ebm-papst Gruppe.