Sicherheitssysteme

Luxus-Benz sieht, fühlt und handelt

9. September 2010, 10:16 Uhr | Stephan Janouch
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Abstandsregelung und selbstständiges Bremsen

Mercedes CL
Der CL Modelljahr 2010 verfügt über gut ein Dutzend moderner Fahrerassistenzsysteme und machen ihn so zu einem der sichersten Autos überhaupt.
© Daimler

Mit dem Abstandsregel-Tempomaten Distronic Plus bietet Mercedes-Benz ein weiteres radarbasiertes Assistenzsystem für den CL an. Es arbeitet zwischen null und 200 km/h, hält das Auto im gewählten Abstand zum Vordermann und kann es je nach Verkehrssituation bis zum Stillstand abbremsen. Erkennt das System, dass sich der Abstand zu schnell verringert, warnt es den Autofahrer akustisch und ermittelt bereits beim ersten Warnton automatisch den Bremsdruck, der in dieser Fahrsituation notwendig ist, um die Kollision zu verhindern. Mit Hilfe des Bremsassistenten Plus wird die berechnete Bremskraftunterstützung dann auch sofort zur Verfügung gestellt, wenn der Autofahrer nicht kräftig genug auf das Bremspedal tritt. Je nach Tempo und Abstand ermöglicht der Bremsassistent Plus eine geregelte Zielbremsung und erhöht falls erforderlich die Bremskraft bis zur Vollbremsung.

Beim Erkennen einer unfallträchtigen Situation helfen zwei Nahbereichs-Radarsensoren hinter dem Frontstoßfänger (80 Grad Öffnungswinkel), die rund 30 Meter weit reichen, und ein Fernradar in der Kühlermaske, dessen Reichweite 200 statt bisher 150 Meter beträgt. Zudem ermöglicht der Sensor eine neue Mittelbereichserfassung, die bei 60 Grad Öffnungswinkel den Bereich bis rund 60 Meter vor dem Auto überwacht. Mit dieser neuen Technologie lässt sich das Verkehrsgeschehen vor dem Auto noch präziser beobachten und dynamische Vorgänge, wie das plötzliche Ausscheren eines vorausfahrenden Autos, noch besser detektieren.

Ist der Fahrer abgelenkt und registriert deshalb nicht die unmittelbare Gefahr eines Auffahrunfalls, oder beachtet er die optischen sowie akustischen Warnsignale eines Assistenzsystems nicht, so kann die Pre-Safe-Bremse in Aktion treten und den CL selbstständig abbremsen.

Dieser Vorgang erfolgt in zwei Stufen:

  • Etwa 1,6 Sekunden vor dem berechneten Unfall – nach dreimaliger akustischer Warnung – nimmt das System eine autonome Teilbremsung vor, verzögert das Auto mit rund 40 Prozent (ca. 4 m/s²) der maximalen Bremsleistung und aktiviert vorsorglich die reversiblen Insassenschutzsysteme.
  • Handelt der Fahrer auch nach der autonomen Teilbremsung nicht, aktiviert diese in der zweiten Stufe rund 0,6 Sekunden vor dem nunmehr als unver-meidbar erkannten Aufprall die maximale Bremsleistung und kann durch diese Vollbremsung die Aufprallschwere deutlich vermindern.

Die Pre-Safe-Bremse ist im Geschwindigkeitsbereich von 30 bis 200 km/h aktiv, wenn vorausfahrende Autos erfasst werden. Das System reagiert auch bei Annäherung an eine stehende Fahrzeugkolonne, wenn das Auto nicht schneller als 70 km/h fährt. Es nutzt dieselben Nahbereichs-Radarsensoren und dasselbe Fernradar wie der Abstandsregeltempomat und der Bremsassistenz. Mercedes-Benz bietet alle drei Systeme im Rahmen des Fahrassistenz-Pakets Plus in Kombination an.


  1. Luxus-Benz sieht, fühlt und handelt
  2. Spurhalteassistent mit ESP-Unterstützung
  3. Assistent für schlechtes "Geschwindigkeitsgewissen"
  4. Mehr Sicherheit durch optimale Leuchtweite
  5. Nachtsichtassistent und Sekundenschlafwarner
  6. Abstandsregelung und selbstständiges Bremsen

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Mercedes Benz AG EP/ZEMM

Weitere Artikel zu Daimler AG

Weitere Artikel zu Maker-Boards

Weitere Artikel zu Safety und Security