Coronakrise

Maximale Distanz - so lässt die Elektronik derzeit arbeiten

19. März 2020, 10:21 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Phoenix Contact: Ausfallsrisiko definiert, Mitarbeiter bis auf ein Minimum nach Hause geschickt

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Prof. Dr. Gunther Olesch, Geschäftsführer (CHRO) Phoenix Contact. 
© Phoenix Contact

Was berichtet Prof. Gunther Olesch, CHRO von Phoenix Contact? 
 
»Wir haben die Leute bis auf ein Minimum nach Hause geschickt. Im HR-Bereich arbeiten momentan rund 85 Prozent von zuhause, in der IT 90 Prozent. Zwar hatten wir schon lange die Möglichkeit, mobil zu arbeiten. Im Moment rüsten wir aber unser PC-Kontingent diesbezüglich noch weiter auf.  

Unsere Abteilungen haben wir nach ihrem Ausfallrisiko aufgeteilt in sehr hoch, hoch, mittel und gering. Die IT hat zum Beispiel eine hohe Risikoeinstufung hinsichtlich eines möglichen Ausfalls.  In der Produktion schützen wir die Mitarbeiter, in dem wir die Schichtübergabe gestrichen haben und eine halbe Stunde Pause eingeführt haben, bevor die nächste Schicht reinkommt. Wenn eine Übergabe notwendig ist, dann erfolgt die nun per Telefon. Bei Verdachtsfällen handeln wir nach Maßgabe des Robert Koch Instituts: Kontakt unter 2 m permanentem Abstand und 15 Minuten miteinander gesprochen. Diese Mitarbeiter werden dann nach hause geschickt. 

Im Betriebsrestaurant hatten wir schon vor längerer Zeit Essenzeiten vorgegeben  und die Zahl der Tische verringert, um  2 m Abstand zu gewährleisten. Nun ist das Restaurant ganz geschlossen, man kann sich sein Essen abholen und am Arbeitsplatz essen, um möglichst isoliert zu sein. Aber es sind ja ohnehin nicht mehr viele Mitarbeiter im Angestelltenbereich vor Ort.«

Wie klappt alles? 

»Die Stimmung ist bisher wirklich gut, habe ich den Eindruck. Auch weil wir ganz viel über den aktuellen Stand informieren, tagtäglich im Intranet: Wo gab es einen Verdachtsfall, wo wurden Mitarbeiter nach Hause geschickt etc. 

Bislang hatten wir drei Verdachtsfälle. Stets wurden jeweils immer rund 30 Personen mit nach Hause in 14-tägige Quarantäne geschickt. Alle waren bisher negativ. Nun haben wir aber auch einen positiven Fall. 

Wir haben ein Corona-Kernteam etabliert, an das man sich wenden kann. Die Mitarbeiter dort  sind 24 Stunden telefonisch erreichbar. Auch ich als Geschäftsführer bekomme täglich mindestens einmal einen Bericht. Zusätzlich zu unseren Montagsmeetings mit der gesamten Geschäftsführung sitzen wir zusätzlich noch digital zusammen. 

Und die Technik, welche Tools?

Skype for Busines und Zoom nutzen wir schon länger. Nur leider hatten wir bislang nur 2600 VPN-Zugänge, von denen tatsächlich nur 1600 genutzt worden waren. Und jetzt müssen wir noch schnell zusätzliche nachbestellen und einrichten. Und das dauert leider momentan etwas, denn das machen viele.

Keiner hat ja mit solch einem Fall gerechnet. Man kann niemandem einen Vorwurf machen.
 


  1. Maximale Distanz - so lässt die Elektronik derzeit arbeiten
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