Classiq und Microsoft

Quanten-Software für die Forschung

9. Februar 2023, 7:30 Uhr | Heinz Arnold
Mit den Tools von Classiq können komplexe Quantenschaltkreise durch Visualisierung und Automatisierung vereinfacht werden. In Kombination mit den cloudbasierten Funktionen von Azure Quantum wollen Microsoft und Classiq die Quantencomputing-Revolution beschleunigen.
© Classiq/Microsoft

Mit einer Plattform für automatisiertes Quanten-Software-Design in Kombination mit dem Zugang zu Quantenrechnern wollen Classiq und Microsoft Ausbildung und Forschung fördern sowie die Quantencomputing-Revolution beschleunigen.

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Dazu hat Classiq ein weltweites Programm im Bereich Quanten-Software ins Leben gerufen. Es richtet sich speziell an Universitäten und Bildungseinrichtungen. Damit können Hochschulprofessoren, Studenten und Forscher künftig Kurse und Forschungsarbeiten in allen Bereichen des Quantencomputing durchführen. Classiq bringt die eigene Quantenrechner-Plattform ein, Microsoft bietet den Zugang zu Quantenrechnern in der Microsoft Azure Quantum Cloud.  
 
Mit dieser Initiative wollen die beiden Unternehmen zwei Dinge erreichen. Zum einen soll die Plattform für automatisiertes Quanten-Software-Design und -Ausführung die Ausbildung unterstützen und beschleunigen. Zum anderen soll auch die Forschung gefördert werden, indem Zugang zu einer skalierbaren und robusten Plattform für Quanten-Software-Design zur Verfügung gestellt wird. 
 
Classiqs Plattform wird bereits von führenden Universitäten in Kursen und Forschungen im Bereich Quanten-Computing genutzt. Die hochgradige Modellierungsmethode gibt Studierenden und Forschern die Freiheit, Quantencomputer mühelos zu programmieren, komplexe Quantenschaltungen zu visualisieren und sich auf die Konzeption von Anwendungen, statt auf den Code auf Schalterebene zu konzentrieren.  
 
»Um Quantencomputing zum Erfolg zu führen, brauchen wir ein starkes Zusammenspiel von Hard- und Software. Das Entwerfen von Quanten-Software auf Funktionsebene und deren Ausführung auf mehreren QPUs wird sowohl die Quantenforschung als auch die Bildung voranbringen«, kommentiert Dr. Robert Willie, Professor an der Technischen Universität München und Inhaber des Lehrstuhls für Design Automation des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. »Die Zusammenarbeit zwischen Classiq und Microsoft zielt genau darauf ab und wird den Weg zu einem Quantencomputer-Ökosystem ebnen, das in der Lage ist, einige der wichtigsten Herausforderungen der Zukunft zu lösen.« 
 
Neben dem Entwurf hochmoderner Schaltungen für kurzfristige Quantengeräte ermöglicht die Synthese-Engine von Classiq Forschern die einfache Untersuchung großer komplexer Quantenschaltungen, die dem fehlertoleranten Regime gewidmet sind. Die im QIR-Code generierten Schaltkreise können dann an die Ressourcenschätzungsplattform von Microsoft gesendet werden und geben dem Forscher neue Möglichkeiten, um groß angelegte Quantenanwendungen zu entwerfen. 
 
Die Kombination von Classiq und Microsofts Quantenstapel wird die Verfügbarkeit führender Forschungswerkzeuge für Quantencomputing erhöhen. Diese Zusammenarbeit wird akademischen Anwendern eine nahtlose Überleitung von der Vereinfachung der Verwendung von fortschrittlichem Quantenprogrammierung bis hin zur Ausführung auf Quantencomputern bieten.  
 
Microsofts Reichweite und Erfahrung auf dem akademischen und quantenbasierten Markt in Kombination mit Classiqs Software-Plattform wird eine anschauliche End-to-End-Umgebung bieten, die ausschließlich darauf ausgerichtet ist, den computerwissenschaftlichen Bildungsstand und die Forschung im Bereich Quantencomputing weiter anzukurbeln. 
 
»Das Beste Quanten-Software-Stack für akademische Anwender bereitzustellen, ist der ultimative Weg, um die Quantencomputing-Revolution zu beschleunigen. Wir freuen uns sehr, mit Microsoft an diesem wichtigen Vorhaben zusammenzuarbeiten«, sagt Nir Minerbi, Mitbegründer und CEO von Classiq. 
 
»Classiqs Fähigkeit, komplexe Quantenschaltkreise durch Visualisierung und Automatisierung zu vereinfachen, spiegelt den Kern unseres gemeinsamen Integrationsansatz wider«, ergänzt Fabrice Frachon, Azure Quantum Principal Program Manager. »Anwender greifen über eine einzige, benutzerfreundliche Plattform auf das Beste aus der Quantenschaltungsdesign-Software von Classiq und den cloudbasierten Funktionen von Azure Quantum zu.« 
 
Microsoft ist der erste öffentliche Cloud-Anbieter, der Zugang zu der neuen Maschine »Aria« von Ionq und Rigettis 80-Qubit-Gerät bietet. Mit Zugang zu Azure Quantum stehen Schülern und Forschern moderne Geräte zur Verfügung. 
 


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