Wegen des starken Bedarfs an Wafern für High-Bandwidth-Memory-Chips (HBM), einer der Schlüsselkomponenten im KI-Umfeld, rechnet GlobWafers 2024 mit einem moderaten Umsatzwachstum.
»Das erste Quartal ist der Tiefpunkt in diesem Zyklus. Das zweite Halbjahr wird für die gesamte Halbleiterindustrie und für GlobalWafers besser ausfallen als das erste«, sagte die Doris Hsu, CEO von GlobalWafers, dem drittgrößten Wafer-Hersteller der Welt, auf einer Online-Investorenkonferenz. »Der wichtigste Wachstumstreiber in der zweiten Jahreshälfte wird HBM sein. Wir hoffen, dass Umsatz 2024 sich auf Vorjahresniveau einpendeln oder sogar leicht darüber liegen wird. Der Umsatz mit Speicher-IC-Herstellern wird dabei eine große Rolle spielen.«
Denn der KI-Boom habe zu einer höher als zunächst erwarteten Nachfrage nach Epitaxie-Wafern geführt. Deshalb werde GlobalWafers die Kapazität für die Fertigung der Epitaxie-Wafer erweitern.
Andererseits bauten die Kunden Lagebestände nur langsam ab und die Nachfrage aus den Automotive- und Industriemärkten schwäche sich ab.
Für dieses Quartal erwartet Doris Hsu, dass der Umsatz gegenüber dem Vorquartal leicht steigen wird. Im Jahresvergleich war er zuletzt um 19 Prozent auf 15,09 Mrd. NT$ (466,2 Mio. Dollar) gefallen.
Erdbeben blieben ihrer Ansicht nach weiterhin ein Unsicherheitsfaktor. Seit dem Erdbeben der Stärke 7,2 im letzten Monat hat Taiwan mehr als 1.300 Nachbeben erlebt, »von denen jedes zu Produktionsverzögerungen beiträgt.« Allerdings blieben Auswirkungen auf den Umsatz von GlobalWafers minimal, weil Kapazitäten in an andere Standorte verlagert würden, um die Produktionsausfälle auszugleichen.
Der Umsatz von GlobalWafers ist im ersten Quartal 2024 gegenüber dem ersten Quartal 2023 um 29 Prozent auf 3,53 Mrd. NT$ eingebrochen, der Nettogewinn schrumpfte um 20,5 Prozent von 4,44 Milliarden NT$. Die Bruttomarge sank mit 34,3 Prozent auf den schwächsten Stand seit etwa sechs Jahren. Im Vorjahr waren es noch 40,6 Prozent im Vorquartal 34,5 Prozent.
Wegen der über die kommenden drei Jahre geplanten Kapazitätserweiterungen würde es einige Jahre dauern, bis die Bruttomarge wieder über 40 Prozent klettern könnte, weil bis 2026 die die Abschreibungskosten für neue Anlagen zu Buche schlügen. GlobalWafers geht von in diesem Jahr von Abschreibungskosten in Höhe von 9 bis 10 Mrd. NT$ aus. Im vergangenen Jahr waren es 6,71 Mrd. NT$.
Das Unternehmen rechnet damit, dass eine Subvention im Rahmen des US-amerikanischen CHIPS and Science Act und Investitionskredite aus den USA und anderen Ländern den Druck der Abschreibungskosten mildern werden. Die zu erwartende höhere Auslastung der Anlagen würde ebenfalls helfen.