Synapticon auf Wachstumskurs

»Vernetzte Systeme im Ganzen entwickeln!«

8. Dezember 2016, 12:57 Uhr | Heinz Arnold
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50 Prozent schneller entwickeln

Wie sieht die Software-Hardware-Plattform genau aus?

Unsere SOMANET-Embedded-Plattform basiert auf der Hardware-Seite auf konfigurierbaren System-on-Chips, deren Kerne mit der XMOS- und teils auch der ARM-Architektur realisiert sind. Diese SOMANET-SoCs wiederum sind die Grundlage unserer Embedded-Module. Sie bilden immer das Herzstück der Steuerung. Dabei kann es sich um Antriebselektroniken, Sensor-Schnittstellen, Prozessor- und Kommunikationsmodule handeln. Für die Funktionalität bieten wir Soft-IP-Blocks und Entwicklungs-Tools an. Ein SOMANET-basiertes System besteht immer aus mehreren Steuerungsknoten, die direkt am jeweiligen Sensor oder Motor platziert werden.

Wir arbeiten daran, diese Plattform in Zukunft in Richtung Automatisierung zu erweitern, also aus der heute reinen Embedded-Plattform auch ein fortschrittliches Tool für Endanwender zu machen. Diese neue SOMANET-Automation-Plattform wird fertig verwendbare Module für die Motor- und Bewegungssteuerung für den Einsatz in Robotern und sehr einfach zu benutzende Programmier-Tools für SPS- und Motion-Control-Anwendungen umfassen.

Was kann Synapticon auf Basis der SOMANET-Plattform bieten?

Die durchgängige Plattform erlaubt es unseren Kunden, hochleistungsfähige und vor allem auch kostengünstige Systeme entwickeln zu können, denn die Komplexität der verteilten Steuerungen lässt sich genau auf die jeweiligen Anforderungen zuschneiden. Außerdem bietet sie einen nahtlosen Übergang von der Entwicklung über den Bau von Prototypen und Vorserien bis zur Produktion in großen Stückzahlen. Die Anwender, also Hersteller von Endprodukten, können sich ganz auf ihre Kernkompetenzen und die jeweilige Zielanwendung konzentrieren, wenn sie unsere Infrastruktur nutzen. Unsere Kernkompetenz besteht darin, die zugrundeliegenden Technologien bereitzustellen. Dazu zählen die Modell-prädiktive, feldorientierte Motorsteuerung, die Datenaufnahme aus verteilten Sensorsystemen und die Auswertung der Daten, mehrachsige Bewegungssteuerung für Roboter, kostengünstige sensorbasierte Lokalisierungs- und Navigationssysteme und Cloud-basierte Entwicklungs-Tools und Services.

Ab welchen Stückahlen entwickelt Synapticon die SoCs auf Basis der konfigurierbaren Prozessoren von XMOS?

Ab einigen Tausend Stück pro Auftrag kann es losgehen. Wir haben auch schon Aufträge mit einigen Hunderttausend Stück pro Jahr. Diese Zahlen stecken den Bereich ab, den wir anvisieren. Wir haben uns den Markt in Einvernehmen mit XMOS aufgeteilt: Alle SoC-Anwendungen, die in Richtung industrielle Steuerung und Automatisierung gehen, übernehmen wir. XMOS selber hat sich auf SoCs für den Audio-Markt spezialisiert. Die Fertigung der SoCs übernimmt TSMC.

50 Prozent schneller entwickeln
 
Warum beschleunigt sich die Entwicklungszeit mit der SOMANET-Plattform?

Das Systemdesign ist kein in sich abgeschlossener Prozessschritt mehr, dem dann die Auswahl der Bauelemente und die Hardware-Prototypenentwicklung, später wiederum die Serienentwicklung als weitere isolierte Schritte folgen. Mit SOMANET kann unser Kunde das Systemdesign und die Prototypenentwicklung in einem Schritt parallel durchführen. Zusammen mit den fertigen Anwendungspaketen, die wir anbieten, und dem nahtlosen Übergang zu produktspezifischen Elektronik-Designs für das Serienprodukt, bei dem man auf die ausgereiften Baupläne der Standard-Module zugreifen kann, reduziert sich die Entwicklungszeit um mehr als 50 Prozent.

Mit der Einführung der Web-basierten Entwicklungsumgebung OBLAC wollte Synapticon Embedded-Systeme „neu denken“. Was ist daraus geworden?

OBLAC erlaubt die virtualisierte Entwicklung von Embedded-Systemen in der Cloud. Für unsere Anwender ist es ein Einstiegs-Tool, mit dem sie die SOMANET-Plattform sehr schnell und einfach kennen lernen können. OBLAC kam im Markt sehr gut an, denn die Anwender können damit praktisch beliebige verteilte Systeme, z.B. für die Bewegungskontrolle in Echtzeit, auf Basis der SOMANET-Plattform grafisch konfigurieren – ohne sich erst durch viele Seiten Dokumentation durchquälen zu müssen: Die gesamte Systemkonfiguration einschließlich der Generierung der Basissoftware läuft automatisiert ab. Das geht bis zur Installation und Wartung der Hardware-Module im Zielsystem. Das ist nach wie vor ein revolutionärer Ansatz, verglichen mit der klassischen Realität in der Embedded-Entwicklung – und diesen Pfad wollen wir weitergehen.

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