Leserbriefe

»Autarkie wäre politischer Fehler«

19. März 2012, 9:33 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Wir müssen alle Bausteine nutzen

Auch ich habe diese Diskussion bei "Hart aber fair " gesehen, zumindest teilweise.

Meine Argumente sind seit langem:

- wenn in die Entwicklung der erneuerbaren Energien soviel Geld investiert wird, wie in die Kernenergie ( klingt doch viel harmloser als Atomkraftwerk) investiert worden ist, dann werden wir auch daraus die benötigte Menge Energie zu wirtschaftlichen Preisen bekommen

- es geht doch immer nach dem Motto: glaub keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Harmloser ausgedrückt: Es gibt keine allumfassende gerechte oder korrekte Statistik. Es kommt immer darauf an, wo man den Schwerpunkt setzt, was als Voraussetzung genommen wird,...

- ich kann mich noch an die 70-er Jahre erinnern, als verbreitet wurde: der Strom aus den Kernkraftwerken wird nur 4 Pfennige kosten. Zu diesem Zeitpunkt sind  offenbar weder die Wiederaufbereitung, die Endlagerung, die regelmäßigen Revisionen als auch die Kosten nach dem Abschalten, der Abbau und die "Entsorgung" mit berücksichtigt worden.

- was die erneuerbaren Energien angeht kann ich nur sagen: packen wirs an.

 

Wenn Geld investiert wird, wenn die Bereitschaft, auf Grund von Umwelt und  Sicherheit Anfangs etwas mehr zu zahlen, geschaffen ist, dann werden viele Ingenieure auch viele Ideen zur Optimierung haben und umsetzen.

- Es gibt so viele Bausteine, wie Solarenergie, Biogasanlagen, Windkraft, Wasserkraftwerke, Gezeitenkraftwerke, Blockheitskraftwerke, sowie Mini- und Mikroblockheizkraftwerke,...

- wichtig erscheint mir nicht, wild drauf loszubauen, sondern strategisch vorzugehen. z.B. müssen alle Einzelkomponenten vernetzbar sein bzw. vernetzt werden um zu-/abgeschaltet werden zu können, um zu verbrauchen oder einzuspeisen.

- zudem müssen die Verbrauchsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Gefrierschränke, ... entsprechend von außen steuerbar sein. Ein Gefrierschrank kann durchaus so gebaut werden, dass er mehrere Stunden puffern kann und nachgekühlt wird sobald wieder Energie zur Verfügung steht.

 

Zusammenfassend: Die Stromerzeuger - die Netze und die Verbrauchsgeräte müssen intelligenter werden, was aber bereits heute schon ohne weiteres machbar ist.

- für bestimmte Schwerindustriezweige kann es notwendig sein, eine Absicherung über Notstromgeneratoren vorzusehen.

- Aber davor schützt auch nicht wirklich die Atomenergie, wie wir in Japan gesehen haben. Auch hier ist plötzlich eine riesige Energielücke entstanden, trotz der vielen AKW´s ( oder auch wegen).

- Es wird oft gesagt, bei uns in Deutschland kann all das nicht passieren:

 

Wir sind gewissenhafter als die Verantwortlichen in Harrisburg waren, wir sind besser als die Verantwortlichen in Tschernobyl waren, bei uns gibt es keine derartigen Erdbeben und Tsunamis.

Es war aber jedesmal eine andere Ursache, und jedesmal konnte man sich das vorher nicht vorstellen. Auch bei uns gibt es das Zusammenspiel von Technik und Mensch und auch hier können Teile ausfallen und Fehler gemacht werden.

Und wenn Sie die Betreiber von AKW`s fragen, ob die AKWs gegen Terror oder Flugzeugabstürze sicher seien, so bekommen Sie die Antwort: Das ist Regierungssache !

Niemand kann terroristische Anschläge, Amokläufe, Flugzeugabstürze wirklich ausschließen. Es bleibt ein  Restrisiko! Auch ein Herr Rust ist auf dem Roten Platz gelandet und keiner hätte das vorher gedacht.

Ich jedenfalls bin bereit, meine Stromverbrauchsgewohnheiten den Gegebenheiten anzupassen, die die Erneuerbaren eventuell  mit sich bringen

 

Roland Hettrich

r.hettrich@hht-eu.com


  1. »Autarkie wäre politischer Fehler«
  2. Erzeugung und Verbrauch regionalisieren!
  3. Alle Beteiligten müssen zusammen arbeiten
  4. Solarthermie völlig unterbewertet!
  5. Wir müssen alle Bausteine nutzen
  6. Speicher für elektrische Energie sind Unsinn
  7. Gegen die Monopolstruktur der Energiekonzerne!
  8. Die Steuerlast ist hoch, es besteht kein Interesse, sie zu senken
  9. Smart Grid nur eine Frage des Wollens!
  10. Niemand nennt die Kosten für Atomstrom
  11. Langfristig kommen Blockheizkraftwerke
  12. Intelligente Verbraucher plus Stromspeicher
  13. Nicht die Produktion der Last sondern die Last der Produktion anpassen!
  14. Nachbarn kaufen und verkaufen Strom untereinander
  15. Speicherfähigkeit ist ein Schlüssel zur Autarkie – und Freibeutertum in den Augen der Energiekonzerne
  16. Von einer Energiewende zu sprechen, ist vermessen und unsachlich
  17. Windgas ist die Lösung!
  18. Energiewende – nur durch Reduzierung des Energieverbrauchs
  19. Nur Deutschland traut sich – das ist gut!
  20. Erneuerbare Energiequellen nahe an den Verbrauchern!
  21. Ein langsamer, aber stetiger Umbau wäre besser
  22. Umstellung auf 70 Prozent regenerative Energie in 10 bis 20 Jahren möglich
  23. Innovationskraft der Ingenieure statt ideologische Parolen der Politiker

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