Laut ZVEI verläuft der Einbau digitaler Stromzähler im Pflichtbereich planmäßig. Über 760.000 Smart Meter wurden 2025 installiert. Kritik an der Wirtschaftlichkeit kommt derweil von Stromanbietern.
Der Einbau intelligenter Stromzähler in deutschen Haushalten gewinnt an Dynamik. Nach Angaben des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) wurden im ersten Halbjahr 2025 rund 760.000 digitale Messsysteme installiert – das entspricht über 16 Prozent der sogenannten Pflichteinbaufälle. Damit scheint das Ziel erreichbar, bis Jahresende 20 Prozent dieser Fälle umzusetzen.
ZVEI-Präsident Gunther Kegel betont, dass der gesetzlich verpflichtende Rollout nicht nur stabil verlaufe, sondern darüber hinaus zunehmend Nachfrage bestehe. Vereinfachte Verfahren, beschleunigte Prozesse und wirtschaftlichere Rahmenbedingungen für Messstellenbetreiber hätten laut Kegel entscheidende Impulse geliefert.
Intelligente Messsysteme – Smart Meter – ermöglichen eine genauere Verbrauchserfassung und schaffen die Voraussetzung für dynamische Stromtarife. Diese Tarife erlauben es Verbrauchern, Strom zu Zeiten niedriger Börsenpreise zu nutzen. Seit Januar 2025 sind Energieversorger gesetzlich verpflichtet, solche Angebote bereitzustellen.
Auch Netzbetreiber profitieren: Smart Meter liefern Daten zur Netzbelastung in Echtzeit. So lassen sich Lastspitzen besser erkennen und der Stromfluss effizienter steuern. Damit leisten die Geräte einen Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze im Zuge der Energiewende.
Der Rollout ist für Verbraucher mit einem Stromverbrauch über 6.000 kWh pro Jahr sowie für steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen verpflichtend. Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2032 eine flächendeckende Ausstattung mit Smart Metern zu erreichen. Der Anteil intelligenter Messsysteme liegt derzeit bei rund 3 Prozent aller Messlokationen. Der Pflichtbereich umfasst laut ZVEI rund 8,5 Prozent.
Skeptischer zeigt sich die „Smart-Meter-Initiative“, ein Zusammenschluss mehrerer Stromanbieter. Sprecher Matthias Martensen spricht von stagnierendem Wachstum. Vor allem für grundzuständige Messstellenbetreiber sei der Rollout finanziell nicht tragfähig. Die Initiative fordert verbesserte Rahmenbedingungen sowie die Einführung kostengünstigerer Varianten wie eines „Smart Meter Light“.