Leserbriefe

»Autarkie wäre politischer Fehler«

19. März 2012, 9:33 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 22

Innovationskraft der Ingenieure statt ideologische Parolen der Politiker

Die Frage, die Sie in Ihrem heutigen Newsletter stellen, also wie man jenseits politischer Propaganda zu einem Erkenntnisgewinn und dann zu einem technischen Fortschritt in Sachen Energiewende kommen könnte, bewegt auch mich seit einiger Zeit.

Ich will den Experten glauben, dass die verfügbare Windenergie (offshore oder in windreichen Regionen an Land) und Sonnenenergie (z.B. Sahara) ausreicht, um unsere Energieprobleme zu lösen. Ungelöst ist aber die Frage, wie man die anfallende Energie möglichst verlustfrei über Raum und Zeit transportiert. Wind/Solarenergie von Afrika oder Norddeutschland nach Bayern, oder Sonnenenergie von Tag in die Nacht. Die heute diskutierten Speichermöglichkeiten sind mir soweit bekannt.

Spannend wäre es aber doch, wenn es gelänge, einen chemischen Speicher (Gas, Flüssigkeit) zu finden, den man transportieren und lagern könnte und ggf. sogar direkt im Auto verbrennen könnte. Neben dem offenbar nicht unproblematischen Wasserstoff scheint es noch andere chemische Speicher zu geben, von denen ich nicht genug weiß, um mir eine Meinung zu bilden. Manchmal blitzt in den TV Diskussionen das Thema durch, wird aber wegen Inkompetenz der Diskussionsrunde sofort wieder unterdrückt. In diesem Bereich würde ich nach Lösungen suchen. Dass unsere Politiker mit ihrer vorwiegend juristischen Ausbildungen keinen sinnvollen Beitrag zur Energiewende beisteuern können, ist eigentlich klar.

Ich lese Ihren Newsletter, weil wir als Fachleute für Datenübertragung eine gewisse Hoffnung auf Smart Metering Systeme, die dabei benötigte Heimvernetzung und anschließend auf Umsatz unserer Produkte haben. Von Energietechnik selbst verstehe ich nicht soviel, dass ich mit Experten diskutieren könnte. Als Ingenieur kann ich aber sagen, dass Deutschland das selbst geschaffene Problem "Energiewende" nicht mit den ideologischen Parolen seiner Politiker, sondern nur durch die Innovationskraft seiner Techniker und Ingenieure lösen wird.

Viele Grüße

 

Dr.-Ing Hans Kragl

hans.kragl@diemount.com

 


  1. »Autarkie wäre politischer Fehler«
  2. Erzeugung und Verbrauch regionalisieren!
  3. Alle Beteiligten müssen zusammen arbeiten
  4. Solarthermie völlig unterbewertet!
  5. Wir müssen alle Bausteine nutzen
  6. Speicher für elektrische Energie sind Unsinn
  7. Gegen die Monopolstruktur der Energiekonzerne!
  8. Die Steuerlast ist hoch, es besteht kein Interesse, sie zu senken
  9. Smart Grid nur eine Frage des Wollens!
  10. Niemand nennt die Kosten für Atomstrom
  11. Langfristig kommen Blockheizkraftwerke
  12. Intelligente Verbraucher plus Stromspeicher
  13. Nicht die Produktion der Last sondern die Last der Produktion anpassen!
  14. Nachbarn kaufen und verkaufen Strom untereinander
  15. Speicherfähigkeit ist ein Schlüssel zur Autarkie – und Freibeutertum in den Augen der Energiekonzerne
  16. Von einer Energiewende zu sprechen, ist vermessen und unsachlich
  17. Windgas ist die Lösung!
  18. Energiewende – nur durch Reduzierung des Energieverbrauchs
  19. Nur Deutschland traut sich – das ist gut!
  20. Erneuerbare Energiequellen nahe an den Verbrauchern!
  21. Ein langsamer, aber stetiger Umbau wäre besser
  22. Umstellung auf 70 Prozent regenerative Energie in 10 bis 20 Jahren möglich
  23. Innovationskraft der Ingenieure statt ideologische Parolen der Politiker

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