Spectaris-Umfrage

Photonik-Branche erwartet Wachstumsschub

27. Mai 2021, 14:51 Uhr | Nicole Wörner
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Die April-Umfrage von Spectaris und OptecNet zeigt eine deutliche Erholung nach dem Krisenjahr 2020. Der Umsatz der Branche könnte 2021 bei rund 46 Milliarden Euro liegen.

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Der Umfrage zufolge rechnen 75 % der Unternehmen der Photonik-Branche für 2021 mit einem Umsatzplus, das im Durchschnitt um bis zu 14 Prozent über dem Ergebnis des - allerdings schwachen -  Vorjahres liegen könnte. Der Umsatz der rund 1000 deutschen Unternehmen würde sich damit der 46-Milliarden-Grenze nähern.

Für das Inland wird im laufenden Jahr ein Zuwachs von etwas mehr als neun Prozent und damit ein Wert von 12,3 Mrd. Euro erwartet.

Noch besser werden die Aussichten des internationalen Geschäfts bewertet. Demnach könnte der Auslandsumsatz um fast 16 % auf dann 33,4 Mrd. Euro klettern. Die Exportquote würde damit auf 73 % steigen.

Entsprechend der Umsatzerwartung ist auch die Erwartung an die Beschäftigungsentwicklung erfreulich, und es wird ein Anstieg um rund vier Prozent auf dann 167.600 Mitarbeiter erwartet.

Nach dem schwachen Corona-Jahr 2020 ist diese Erholungsphase wichtig. Fast die Hälfte aller Unternehmen verzeichneten 2020 aufgrund der Pandemie Umsatzrückgänge, vielfach wurde das Instrument der Kurzarbeit genutzt.

Den Mittelstand stärken

Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer sieht den Fokus der wirtschaftlichen Auswirkungen im Mittelstand: »Insbesondere kleinere Unternehmen haben im vergangenen Jahr unter den Folgen der Pandemie gelitten und mussten oftmals deutliche, teils zweistellige Umsatzrückgänge verkraften. Es gilt nun mehr denn je, das mittelständische Fundament der deutschen Photonik-Branche zu fördern.«

Eine Erklärung dafür, dass die Branche 2020 die Krise dennoch mit einem leichten Minus von einem Prozent und einem Gesamtumsatz von 39,8 Milliarden Euro insgesamt besser als andere Industrien überstanden hat, liefert Mayer: »Etliche Anwendungen der Photonik haben maßgeblich zur Bekämpfung der Pandemie oder zur Impfstoffentwicklung beigetragen. Zugleich flankieren sie den digitalen Wandel, der durch die Corona-Krise nochmals massiv an Fahrt gewonnen hat.« Dazu zählen Produkte der Analysen-, Bio- und Labortechnik bis zur Online-Datenspeicherung und der Kommunikationstechnik. Auch Videokonferenzen wären ohne die Photonik nicht möglich. Andere Anwendungsfelder wurden dagegen negativ von den Folgen der Corona-Krise betroffen, etwa die Luftfahrt oder der Bereich Automotive.

Gute Aussichten

Für die kommenden Jahre sind die Perspektiven der Photonik in Deutschland, auf die 40 % der europäischen und mehr als sechs Prozent der weltweiten Produktion entfällt, positiv. Bis 2025 wird laut Marktforschungsunternehmen Tematys ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund sechs Prozent und ein Gesamtumsatz von dann fast 60 Milliarden Euro erwartet.

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