Als einer der ersten chinesischen Messtechnik-Anbieter hat sich Rigol vor 9 Jahren auf den europäischen Markt gewagt. Heute haben die Kunden Rigol bei Beschaffungen meist mit auf der Rechnung. Einen der wichtigsten Gründe kennt Qian Wang, Geschäftsleiter Rigol Technologies Europe: Innovationskraft.
Markt&Technik: Herr Wang, Ende 2011 hat Rigol seine europäische Niederlassung in Puchheim bei München eröffnet und damit sein Vorhaben unterstrichen, den deutschen und europäischen Markt künftig stärker angehen zu wollen. Wie ist es dem Unternehmen seither ergangen?
Qian Wang: Rigol EU hat sich seitdem sehr gut entwickelt. Wir haben uns sowohl im semiprofessionellen Bereich – wo wir ja ursprünglich herkommen – als auch im industriellen und im Forschungs- und Ausbildungsbereich gut etabliert. Für alle diese Zielmärkte haben wir eine Vielzahl neuer Produkte entwickelt, die im europäischen Markt sehr gut angenommen worden sind.
Hat sich der Markt so dargestellt, wie Sie es erwartet hatten?
Zwei Jahre vor unserem Einstieg in den europäischen Markt hatten wir bereits in den USA ein Büro eröffnet. Daher hatten wir schon ein wenig Erfahrung mit einem erfolgreichen Markteintritt. Insofern war die Erwartungshaltung schon hoch. Letztendlich waren wir aber dennoch überrascht von den hohen Volumina, die wir von Anfang an in Europa umgesetzt haben. Der rasante Anstieg in den Verkaufszahlen hat auch unsere erfahrensten Messtechnikspezialisten positiv überrascht.
Was waren bzw. sind die größten Herausforderungen?
Zunächst einmal mussten wir die Infrastruktur schaffen – Büro, Team, Lage, etc. Rigol war im europäischen Markt quasi nicht sichtbar. Das musste sich schnellstmöglich ändern. Dazu haben wir gut durchdachte Marketingkonzepte ausgearbeitet und ein breites Vertriebsnetz aufgebaut. Unser Glück war, dass wir gleich von Anfang an auf starke Vertriebspartner setzen konnten.
Wie ist heute Ihr Standing am Markt?
Der Markt kennt uns mittlerweile ganz gut und die Kunden schätzen Rigol als eines der technologisch innovativsten seines Heimatlandes. Unsere über 600 Patente unterstreichen unsere Innovationskraft – und diese bleibt weder den Kunden noch den Mitbewerbern verborgen.
Wie haben sich die Umsatzzahlen entwickelt?
Konkrete Zahlen können wir natürlich nicht nennen, aber seit der Eröffnung unserer Europazentrale im Jahr 2011 haben wir unseren Umsatz verfünfunddreißigfacht. Und der Ausgangswert war gar nicht mal so gering. Wir sind in allen Marktsegmenten stark gewachsen und sind sehr zufrieden mit der Entwicklung.
Was hätten Sie im Nachhinein betrachtet besser machen können?
Im Grunde genommen ist alles so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Vertrieb, Marketing, Logistik – alles war recht schnell aufgesetzt und lauffähig. Sicherlich gab es in der Zwischenzeit in allen Bereichen Optimierungsbedarf, aber das ist ja nichts Ungewöhnliches.