Markt & Medizintechnik

Neue Namen, Köpfe, Technik - Kurz-News KW 36/37

10. September 2025, 8:30 Uhr | Ute Häußler
© Adobe Stock

Panacol benennt sich um ++ Medica mit neuer Leiterin ++ Steinmeyer mit neuem Chef ++ Kleinstes KI-Hörgerät auf der IFA ++ Philips Speechlive integriert Corti-KI

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Das neue Logo von Hoenle Adhesives, früher Panacol.
© Hoenle Adhesives

Hoenle führt Panacol unter neuer Marke

Der Klebstoffspezialist Panacol-Elosol firmiert ab September 2025 als Hoenle Adhesives GmbH. Damit tritt das Unternehmen künftig einheitlich unter der Dachmarke Hoenle auf, zu dessen Konzern es bereits seit vielen Jahren als internationalen Tochtergesellschaft gehört. Der Hauptsitz in Steinbach/Taunus bleibt erhalten.

Nur der Name ist neu: Hoenle Adhesives produziert weiterhin UV-, Struktur- und leitfähige Klebstoffe, die in der Medizintechnik unter anderem für Katheter, In-vitro-Diagnostik oder Wearables eingesetzt werden. Durch eine künftig stärkere Kombination mit den UV/LED-Härtungssystemen des Mutterkonzerns sollen komplette Klebelösungen aus einer Hand verfügbar sein. Damit will Hoenle seine Position als Anbieter für zuverlässige Verbindungstechnologien in hochsensiblen Anwendungen stärken. 

Begleitet wird die Umfirmierung von einem neuen Corporate Design, einem modernisierten Online-Auftritt und einem Logo, das mit einem stilisierten Lichtstrahl die Kerntechnologie UV symbolisiert.

Wechsel an der Spitze von Steinmeyer Mechatronik: Dr. Markus Czanta (links) und Dr. Alexander Bromme (rechts)
Wechsel an der Spitze von Steinmeyer Mechatronik: Dr. Markus Czanta (links) und Dr. Alexander Bromme (rechts)
© Steinmeyer

Neuer Geschäftsführer für Steinmeyer Mechatronik

Dr. Alexander Bromme übergibt nach 18 Jahren als Geschäftsführer der Steinmeyer Mechatronik die operative Leitung an Dr. Markus Czanta. Das Unternehmen aus Dresden ist spezialisiert auf hochpräzise Positioniersysteme, die in der Medizintechnik unter anderem zur Laborautomatisierung, Zellmanipulation und in bildgebenden Verfahren wie der Computertomographie eingesetzt werden.

Dr.-Ing. Manfred Münch, CEO der Steinmeyer Group, dankt und würdigt Alexander Bromme, der sich nach fast drei Jahrzehnten bei Steinmeyer in der Studioelektronik verwirklichen möchte. Den Staffelstab übernimm Dr. Markus Czanta. Der promovierte Physiker mit Executive MBA verfügt über umfassende internationale Erfahrung in Forschung, Entwicklung, Digitalisierung sowie in der nachhaltigen Geschäfts- und Unternehmensentwicklung. Diese darf er nun im Silicon Saxony praktisch unter Beweis stellen: Als neuer Geschäftsführer will er die technologische Expertise und das agile Profil des Unternehmens mit einer Geschichte von über 150 Jahren weiter ausbauen.

Der neue Geschäftsführer hat sich vorgenommen, das Projekt- und Seriengeschäft in Hightech-Industrien wie der Medizintechnik auszubauen und das Netzwerk mit Industriepartnern, Forschungseinrichtungen und Start-ups, gezielt zu intensivieren. Bis Ende 2025 werden Dr. Bromme und Dr. Czanta das Unternehmen gemeinsam führen, um einen reibungslosen Übergang zu sichern.

Carmen Berger leitet ab Oktober die beiden Medizintechnikmessen Medica und Compamed bei der Messe Düsseldorf.
Carmen Berger leitet ab Oktober die beiden Medizintechnikmessen Medica und Compamed bei der Messe Düsseldorf.
© Messe Düsseldorf

Medica und Compamed unter neuer Leitung

Carmen Berger (32) übernimmt ab 1. Oktober 2025 die Projektleitung der Medizitechnikleitmesse Medica und der Compamed in Düsseldorf, den jeweils weltweit führenden Leitmessen für Medizintechnik und ihre Zulieferer. In ihrer neuen Rolle verantwortet Berger neben der Steuerung und Führung des Projektteams auch die globale strategische Positionierung und Vermarktung beider Messemarken.

Berger, die direkt an Executive Director Trade Fairs Michael Degen berichtet, folgt auf Christian Grosser, der die Messe Düsseldorf im Mai nach 17 Jahren verlassen hatte. Mit ihrer Erfahrung als Head of Life Sciences in einer international tätigen Unternehmensberatung bringt Berger ein umfassendes Know-how für die Weiterentwicklung der Veranstaltungen im dynamischen Medizintechnikmarkt mit.

In einer ersten Vorstellung sagte Carmen Berger, ihr Ziel sei es, die Medica und Compamed mit frischen Ideen weiterzuentwickeln, neue Wege zu gehen und die Plattformen im internationalen Wettbewerb so zu positionieren, dass sie »für Aussteller, Fachpublikum und die komplette Medizintechnikbranche echten Mehrwert schaffen«. In den vergangenen Jahren hatten sich viele größere deutsche Medtech-Hersteller aus Düsseldorf zurückgezogen. 2025 finden die beiden Schwestermessen vom 17. bis 20. November 2025 statt. (uh)

Das KI-Hörgerät Resound Viva ist zwar klein und unauffällig, punkte aber außer mit neuester Technik (u.a. Auracast) auch mit zehn coolen Farben.
Das KI-Hörgerät Resound Viva ist zwar klein und unauffällig, punkte aber außer mit neuester Technik (u.a. Auracast) auch in zehn coolen Farben.
© Resound

Weltweit kleinstes KI-Hörgerät auf der IFA 2025 vorgestellt

Der Hörgerätehersteller GN Hearing hat auf der Berliner Verbraucherelektronikmesse IFA mit ReSound Vivia das weltweit kleinste Hörgerät mit integrierter Künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt. Das Hörsystem nutzt einen zusätzlichen KI-Chip mit Deep Neural Network (DNN), der Sprache präzise von störendem Lärm trennt und so das Verstehen in lauten Umgebungen deutlich verbessert.

Der Akku des in der Premiumklasse angesiedelten Gerätes soll einen ganzen Tag halten, auch bei intensivem Streaming und der Nutzung der KI-Funktionen. Das ReSound Vivia unterstützt Bluetooth Low Energy (LE) Audio sowie den Streaming-Standard Auracast, womit erstmals auch Hörgeräte der Mittelklasse und für starken Hörverlust diese Multi-Vernetzung nutzen können.

Die KI im Gerät ist mit 13,5 Millionen gesprochenen Sätzen trainiert, die speziell für laute Umgebungen ausgewählt wurden, um eine effiziente und zielgerichtete Signalverarbeitung zu gewährleisten. ReSound Vivia setzt nicht nur auf neue Technologien, sondern auch auf Stil: Das Hörgerät soll zwar klein und unauffällig daherkommen, ist aber dennoch in zehn Farbvarianten erhältlich.

Die reine Transkription von Arztgesprächen ist nicht hinreichend genau, um den Kontext über Künstliche Intelligenz zu erfassen. Rekursive KI hört in Echtzeit zu und "versteht" die Zusammenhänge.
Die reine Transkription von Arztgesprächen ist nicht hinreichend genau, um den Kontext über Künstliche Intelligenz zu erfassen. Rekursive KI wie in Cortis KI-System hört in Echtzeit zu und »versteht« die Zusammenhänge.
© Componeers / Canva

SPS integriert Corti-KI in Philips SpeechLive

Der österreichische Diktiertechnikanbieter Speech Processing Solutions (SPS) kooperiert mit dem KI-Spezialisten Corti und erweitert seine medizinische Diktierplattform Philips SpeechLive um eine KI-gestützte Ambient-Dokumentation. Damit werden klinische Gespräche direkt am Point-of-Care automatisch erfasst, transkribiert und strukturiert.

Die Corti-Integration macht SpeechLive zu einem durchgängigen Dokumentationsökosystem, das Diktat, Spracherkennung, KI-basierte Echtzeit-Transkription und Workflow-Automatisierung verbindet. Damit sollen vor allem medizinische Fachkräften spürbar entlastet werden, da laut einer Mitteilung wiederkehrende Dokumentationsaufgaben wegfallen und relevante Inhalte sofort hervorgehoben werden. Die Lösung ist DSGVO-, HIPAA- und MDR-konform und lässt sich ohne Systembruch in bestehende klinische Abläufe integrieren. Corti hatte Anfang September die ISO/IEC 27001-Zertifizierung für Informationssicherheit im Gesundheitswesen sowie das BSI C5 Testat für sichere Cloudanwendungen erhalten, welches die Sicherheit von KI-Infrastruktur für sensible Gesundheitsdaten bestätigt.

Nachdem Corti mit seinem CE-zertifizierten KI-System bereits in ersten Kliniken eine automatsierte Echtzeit-Dokumentation und Diagnoseunterstützung anbietet und auch bereits mit dem Krankenhaus-IT-Anbieter Dedalus kooperiert, dürfte die Zusammenarbeit mit SPS die Reichweite der Corti-KI in Deutschland weiter erhöhen. 


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