Dank mRNA, Diabetes und Abnehmspritzen

Schott Pharma baut weltweite Produktion aus

27. Juni 2024, 10:36 Uhr | mit Material von dpa (uh)
Schott Pharma profitiert von der mRNA-Forschung, Diabetes-Mitteln und Abnehmspritzen - und vom Megatrend »alternde Gesellschaft«. Der Medtech-Hersteller baut dafür weltweit seine Produktion aus.
© Schott Pharma

Schott Pharma treibt das Geschäft mit Spritzen für injizierbare Medikamente voran und investiert in mehr Produktionskapazitäten. In Europa wird die Herstellung von Ampullen oder Glasfläschchen vielfach nach Osteuropa verlagert, in den USA entsteht bald ein komplett neuer Herstellungsstandort.

Diesen Artikel anhören

Die Aufwendungen für die zusätzlichen Fertigungskapazitäten spiegeln sich in den kürzlich veröffentlichten Schott Pharma-Resultaten des zweiten Quartals 2024 wider: Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) verringerte sich um drei Prozent auf 67 Millionen Euro. Als Begründung nannte der Medizintechnikhersteller explizit Kosten für den Start neuer Produktionslinien sowie einen hohen Vergleichswert aus dem Vorjahreszeitraum. Der Erlös hingegen wuchs währungsbereinigt um elf Prozent auf 247 Millionen Euro.

»Die Trends sind stabil, der Markt ist intakt, und es ist ein globales Geschäft«, sagt Unternehmenschef Andreas Reisse. Auch von Rezessionsängsten der Menschen sei die Branche eher weniger betroffen. »Bei der Gesundheit wird als letztes gespart, und es gibt den Megatrend des Älterwerdens.«

mRNA und Diabtes als Wachstumstreiber für Schott

Besonders vielversprechend erscheinen den Mainzern vorfüllbare Kunststoffspritzen für spezielle Wirkstoffe, insbesondere Großvolumenspritzen zur Behandlung chronischer Erkrankungen oder für Krebsmedikamente in der Entwicklungsphase. »Die mRNA-Technologie bleibt ein Wachstumstreiber«, betonte Reisse. Bei Glasspritzen seien Biologika, Vakzine, Abnehmpräparate und Diabetesmedikamente treibende Faktoren.

Polymer- und Glasspritzen zählen zu den margenstärksten Produkten von Schott Pharma. Aktuell machen sie 53 Prozent des Umsatzes aus. Mittelfristig soll dieser Anteil auf 60 Prozent steigen, so Reisse. »Es ist die klare Zielsetzung, das weiter voranzutreiben.« Auch das Kerngeschäft mit Ampullen und Fläschchen werde expandieren, wenn auch langsamer.

Für Ampullen und Glasfläschchen ist eine neue Produktionsstätte im serbischen Jagodina geplant. Parallel startete im Sommer die Herstellung von Glasspritzen am bestehenden Standort im ungarischen Lukácsháza. 2027 soll nach Investitionen von etwa 371 Millionen US-Dollar ein weiteres Werk in Wilson, North Carolina, den Betrieb aufnehmen. »Die USA werden stärker werden als Produktionsbasis«, sagte Reisse. Die US-Regierung tue viel dafür, und wenn große Kunden dort mehr produzierten, müsse auch Schott Pharma dort präsent sein. (uh)

 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH

Weitere Artikel zu Schott Glas AG

Weitere Artikel zu dpa-Meldungen

Weitere Artikel zu Medizintechnik

Weitere Artikel zu Glas