Medizinisches Packaging

Schott-Pharma geht an die Börse

7. September 2023, 11:08 Uhr | Ute Häußler
Andreas Reisse, Vorstandsvorsitzender von Schott Pharma.
© Schott Pharma

Der Marktführer für Medikamenten-Verpackungen und will bis Ende des Jahres an der Frankfurter Börse notiert sein. Der Schott-Konzern will weiter Mehrheitseigentümer bleiben. Schott-Pharma soll mit dem Gang aufs Parkett sein Wachstum flexibler unterstützen - rund 9 Prozent pro Jahr sind geplant.

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Die Tochter soll erwachsen werden. Der Schott-Konzern schickt die Schott Pharma AG & Co. KGaA an die Börse und plant eine Notierung im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) bis Ende 2023. Der Börsengang wird ausschließlich bestehende Aktien der derzeitigen Gesellschafterin umfassen.

Die Pharma-Sparte ist seit Mitte des letzten Jahres eigenständig und beliefert die Pharmaindustrie mit Produkten zum Aufbewahren und Verabreichen von Medikamenten - damit gilt das Unternehmen als ein Marktführer und plant auch weiter stark zu wachsen, rund 9 Prozent sollen es pro Jahr bis 2026 werden.

Verpackung von Medikamenten und Impfdosen

Der Erfolg von Schott Pharma fusst auf den langfristigen Trends in der Pharmaindustrie – beispielsweise Medikamente auf mRNA-Basis oder zur Behandlung von Diabetes und Adipositas. Mit den Erlösen aus dem geplanten Börsengang will Schott als Konzernmutter sein eigenes Wachstum beschleunigen und auf Nachhaltigkeit setzen. Für Schott Pharma geht der Gang aufs Parkett mit einer größeren unternehmerischen Flexibilität und Zugang zu den Kapitalmärkten einher.

»Als börsennotiertes Unternehmen ergeben sich für SCHOTT Pharma neue Chancen, auf die wir uns freuen. Der Markt für injizierbare Medikamente ist äußerst attraktiv, und wir sind hervorragend positioniert. Mit unseren High-Value-Lösungen stellen wir sicher, dass Patient:innen auf der ganzen Welt lebenswichtige Medikamente sicher und einfach erhalten können.«
Andreas Reisse, CEO von SCHOTT Pharma

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 ist die Pharma-Firma erneut stark gewachsen: Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 670 Millionen Euro mit einer klasse EBITDA-Marge von 28 Prozent. Mittelfristig strebt das Unternehmen ein jährliches Umsatzwachstum von über 10 Prozent sowie eine EBITDA-Marge im unteren 30 Prozent-Bereich an. Herausfordernd, aber im bestehenden Marktumfeld durchaus zu packen.

Medikamente per Injektion im Fokus

Schott Pharma konzentriert sich auf Verpackungen für Medikamente, die per Injektion verabreicht werden - und bietet nach eigenen Angaben eine der breitesten und wissenschaftlich fundiertesten Produktpaletten. Vorfüllbaren Glas- und Polymerspritzen, Karpulen, Fläschchen und Ampullen sorgen für eine sichere Aufbewahrung von Arzneimitteln bis diese dem Patienten verabreicht werden.

Der Markt für injizierbare Medikamente ist mit durchschnittlich 8 Prozent prognostiziertem Wachstum eines der am stärksten wachsenden Segmente innerhalb der resilienten und antizyklischen Pharmaindustrie, für pharmazeutische Aufbewahrungs- und Verabreichungssysteme wird sogar ein noch stärkeres Wachstum von 9 Prozent pro Jahr erwartet. Der Vorteil für Schott: Starke Margen und hohe Eintrittsbarrieren setzen erhebliche Investitionen und langjährige Erfahrung voraus - Hausaufgaben, welche die Pharma-Sektion des Schott-Konzerns längst gemacht hat. (uh)


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