Alleine ausreichen, um mehr Nachwuchs zu generieren, werde das nicht, sagt Prof. Kira Kastell. Man müsse mehrgleisig arbeiten.
Auch die Vermittlung und Bewerbung des Faches muss beispielweise überdacht werden. Eine gemeinsame Anlaufstelle, eine Website, auf der die zahlreichen Berufsbilder authentisch dargestellt werden, werde benötigt, so Prof. Kastell. Zusätzlich zu einer Nachwuchsinitiative u. a. über Social Media, für die VDE-Arbeitsmarktexperte Dr. Michael Schanz einen jährlichen Millionenbetrag über mehrere Jahre veranschlagt. Denn, weiß Prof. Göbel, viele Studienentscheidungen werden gefühlsmäßig und aus dem Bauch entschieden oder durch das private Umfeld.
Hier seien nun die Unternehmen und Stiftungen am Zug, deren aktive Mitarbeit es brauche. Ziel: der jungen Generation ein korrektes Bild der Elektrotechnik zu vermitteln. Da die Firmen in der Kampagne selbst zu Wort kommen sollen, sollen sie einen unmittelbaren Nutzen haben.
Kritisch dürfte freilich der Wildwuchs an Fächerkombinationen unter dem Dach der Elektro- und Informationstechnik von Recruitern gesehen werden.
Prof. Kira Kastell sieht eine erste Lösung im »Diploma Supplement«, das den Abschlusszeugnissen beiliegt. Bis hier wieder etwas mehr Ordnung und ein »Grundkanon« herrscht, wird es zur Aufklärung über die erworbenen Kompetenzen beitragen.
Ähnlich entspannt sieht das auch Michael Schanz: »Auf dem Zeugnis steht dann so etwas wie ‚M. Sc. in XY Engineering, Studiengang der Fakultät Elektro- und Informationstechnik‘. So können spätere Arbeitgeber das sofort zuordnen.«