So weit will Göbel auf keinen Fall gehen.
Aber: »Was unter unseren erschwerten Umständen als Lösung funktioniert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch anderswo funktionieren! Ich glaube, wir sind mit unserer Transformation auf dem richtigen Weg, ohne das komplette Studium über Bord geworfen zu haben. Das waren vergleichsweise geringe Änderungen: ausgewählte fachspezifische Fächer nach vorne ziehen, um es von Beginn an interessanter zu machen. Da gab es Spielmasse, die wir ausnutzten. Deswegen sieht es im Moment eigentlich ganz gut aus. Das Interesse ist zumindest deutlich größer geworden. Jetzt hoffen wir, dass das auch nachhaltig ist.«
Aber jetzt überwiegt erstmal die Erleichterung. Prof. Stefan Dickmann: »Wir haben lokal optimiert und haben uns erstmal gerettet. Mit dem alten Namen war kein Blumentopf mehr zu gewinnen!«
Auch beim VDE macht man sich aufgrund der besagten Jugendstudien Gedanken. »Die nun einsetzende Erosion bedeutet neben dem quantitativen nunmehr auch einen qualitativen Abschwung, wenn jetzt Lehrangebote wegen der Unattraktivität des Studiums wegbrechen. Nicht gerade hilfreich für eine technologische Souveränität. Elektrotechnischen Studiengängen attraktivere Namen zu verpassen ist ein Quick Win, bedeutet aber nicht, die Bezeichnungen der Fachbereiche oder Fakultäten zu ändern. Jugendliche können mit ‚Elektrotechnik‘ allein einfach nichts anfangen. Außerdem suchen sie die Sinnhaftigkeit im Studium. Die klügsten Köpfe suchen zudem kreative Herausforderungen«, so Michael Schanz.
»Warum also nicht die Kreativität z. B. mit dem englischsprachigen Begriff Engineering untermauern oder die Sinnhaftigkeit derart indizieren, indem man jeweilige Vertiefungsrichtungen mit in die Bezeichnung der Studiengänge hochzieht, so wie es die Hamburger gemacht haben.«