Der Personalmangel in bayerischen Unternehmen schwächt sich nicht ab. Das zeigen aktuelle Zahlen. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. appelliert an die Betriebe, alle Beschäftigungspotenziale zu heben. Die Rezepte? Nicht neu.
Aktuelle Zahlen zur Fachkräftesituation zeigt eine aktuelle Studie „Regionale Arbeitslandschaften“ der Prognos AG, die von der vbw in Auftrag gegeben wurde.
"Die Zahl an Arbeits- und Fachkräften, die unseren bayerischen Betrieben zur Verfügung steht, wird bis 2035 um 5,2 Prozent von 6,6 Millionen auf rund 6,2 Millionen sinken und zu personellen Engpässen führen“, erklärte der stellvertretende vbw Hauptgeschäftsführer Dr. Christof Prechtl im Rahmen einer Veranstaltung zur Arbeitskräfte- und Fachkräftesicherung im Freistaat.
Die Maßnahmen, die Prechtl im Rahmen einer Diskussion mit Vertretern der Parteien im Bayerischen Landtag forderte, immer dieselben: „Wir müssen die Erwerbsbeteiligung erhöhen, indem wir Frauen nach der Familienpause beim beruflichen Wiedereinstieg unterstützen und Ältere motivieren, auf dem Arbeitsmarkt zu verbleiben. Auch die Beschäftigungschancen müssen verbessert werden, indem wir Qualifizierungsangebote machen, die auf veränderte Anforderungen am Arbeitsmarkt zugeschnitten sind. Dazu gehört eine breit angelegte Bildungsoffensive, die von der Grund- bis zur Hochschule genauso wie über die betriebliche Aus- und Weiterbildung führt. Wir müssen Jugendliche frühzeitig und praxisnah mit qualitativ hochwertiger Berufs- und Studienorientierung darüber aufklären, wo der Arbeitsmarkt sie braucht.“
Verbesserungsbedarf sieht die vbw auch bei der Hebung der Arbeitszeitpotenziale. Man brauche "dringend" eine Flexibilisierung und eine Anpassung des Arbeitszeitrechts an die europäische Arbeitszeitrichtlinie.
Zusätzlich brauche es Zuwanderung von Arbeits- und Fachkräften aus dem Ausland. Die vbw setzt dazu unter anderem auf Albanien. Dazu Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Wir haben selbst vor zwei Monaten ein Verbindungsbüro in Tirana eröffnet, um albanischen Beschäftigten den Weg in bayerische Betriebe zu erleichtern."