MINT-Fächer

Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit erobern die Hochschulen

12. September 2023, 9:11 Uhr | Nach Unterlagen von dpa

Pünktlich zum Start ins Wintersemester im Oktober entstehen immer mehr innovative MINT-Studiengänge, die Zukunftsthemen abdecken. Das zeigt ein Blick nach Hessen. Im Mittelpunkt dort: KI und Nachhaltigkeit. 

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So wird etwa an der TU Darmstadt ab dem kommenden Semester ein vollständiger Studiengang zum Thema Künstliche Intelligenz angeboten. Der Masterstudiengang "Artificial Intelligence and Machine Learning" wird erstmals hier eingeführt. Zusätzlich dazu können Studierende in Darmstadt nun auch Masterstudiengänge in "Mechanics", "Synthetic Biology", "Computer Science" und "Autonome Systeme und Robotik" wählen.

Im Bachelorbereich des Maschinenbaus kommt ein neuer Studiengang hinzu, bei dem Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle spielt: "Bio-Materials Engineering" vermittelt, wie innovative und ressourcenschonende Produkt- und Produktionskonzepte entwickelt werden können. Ebenfalls im kommenden Semester neu ist der Studiengang "Ingenieurwissenschaften und Mechanik" an der TU.

Die Universität Gießen präsentiert ebenfalls einen innovativen Studiengang im Bachelor: "Liberal Arts and Sciences" wird bundesweit als bisher einzigartiges Angebot angepriesen. Dieser Schwerpunkt, genannt "Liberal Arts", beinhaltet Zukunftsfragen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und gesellschaftlichen Wandel. Es ist für vielseitig interessierte Studierende konzipiert und vereint Elemente aus den Geistes-, Sozial-, Technik- und Naturwissenschaften. In Gießen werden ab Oktober auch neue Studiengänge wie "Angewandte Informatik" (Bachelor), "Data Analytics" (Master) und "Data Science" (Master) eingeführt, die laut der Universität bereits auf großes Interesse stoßen.

Die steigende Relevanz von Künstlicher Intelligenz führt generell zu einem wachsenden Angebot an Studiengängen zu Zukunftsthemen und damit verbundenen Technologien an deutschen Hochschulen und Universitäten, wie Katrin Schmermund vom Deutschen Hochschulverband (DHV) erläutert. Sie betont: "Die Zunahme von KI-Studiengängen spiegelt den steigenden Bedarf an Fachkräften in diesem zukunftsweisenden Bereich wider." Diese Studiengänge ermöglichen es den Hochschulen, einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit KI zu fördern.

Im Gegensatz zu den meisten Hochschulen in Hessen bietet die Frankfurter Goethe-Universität keine neuen Studiengänge für das kommende Wintersemester an. Studiengänge im Bereich Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie bleiben weiterhin sehr gefragt, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Bewerberzahlen für Lehramt an Realschulen und Grundschulen sowie für die Masterstudiengänge "Klinische Psychologie" und "Psychotherapie" sind ebenfalls gestiegen. An der Frankfurter University of Applied Sciences ist es erstmals möglich, ab Oktober Informatik dual zu studieren.

Die Universität Kassel führt zum Wintersemester zwei neue Masterprogramme ein: "Musikverlagswesen" und "Agriculture, Ecology and Societies". Letzterer soll Absolventen auf Projekte zur Agrarwende vorbereiten. Zudem wird der Bachelorstudiengang Maschinenbau umfassend überarbeitet und legt verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts waren im Wintersemester 2022/2023 insgesamt etwa 252.000 Studierende an Hochschulen in Hessen eingeschrieben. Das entspricht etwa 11 Prozent der bundesweit rund 2,9 Millionen Studierenden. Die meisten von ihnen zieht es zur Frankfurter Goethe-Universität, die im Wintersemester 2022/23 mehr als 43.000 immatrikulierte Studierende verzeichnete.

 


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