Für die geplanten neuen Chipfabriken in Deutschland ist aus Sicht des Bitkom neben der staatlichen Finanzhilfe auch eine Fachkräfte-Offensive notwendig.
«Wenn wir die neuen Chipfabriken mit Milliardenbeträgen aus Steuergeldern fördern, dann brauchen wir auch finanzielle Mittel für die Ausbildung von Fachkräften, die dort arbeiten sollen, ganz gleich, ob vom Bund oder von den Ländern», so der Präsident des Branchenverbands der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, Ralf Wintergerst, gegenüber dem «Münchner Merkur».
Bundesweit beziffert der Bitkom die offenen Stellen in der Informationstechnik bei 137 000 Positionen deutschlandweit.
Für die geplanten Fabs in Magdeburg und Dresden, die mit staatlicher Milliardenhilfe subventioniert würden, sei von immenser Bedeutung, dass die neuen Standorte ihren Betrieb wie geplant aufnehmen könnten, sagte Wintergerst. 90 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland seien auf Halbleiter angewiesen, stellt Wintergerst klar.
Ohne Zuwanderung sei der Fachkräftemangel nicht zu stemmen. Der Bitkom-Präsident sprach sich dafür aus, dass qualifizierte Fachkräfte einfacher nach Deutschland einwandern können; sie könnten sich ihre Jobs schließlich weltweit aussuchen. Die Verwaltungsprozesse seien aber noch «so umständlich, dass sie den politischen Willen, Top-Leute nach Deutschland zu holen, faktisch konterkarieren», kritisierte Wintergerst.
Außerdem müssten in Deutschland mehr junge Menschen an Schulen und Hochschulen für die Digitalwirtschaft und Mikroelektronik begeistert werden, insbesondere Mädchen und junge Frauen.